17.02.2013

Diabetiker sollten Einstichstelle regelmäßig wechseln

Um Fettwucherungen auf der Haut zu vermeiden, sollten Diabetiker die Einstichstelle regelmäßig wechseln und immer frische Nadeln verwenden. Das empfehlen die Internisten vom BDI.

Über 40 Prozent der Diabetiker, die sich Insulin spritzen müssen, weisen Hautveränderungen in der Umgebung der Einstichstelle auf, die zu einer schlechteren Blutzuckerkontrolle führen können. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie mit 450 Typ-I-Diabetikern (siehe Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, Online-Veröffentlichung am 9.1.13). „Insulin regt die Fettbildung an, so dass an häufig benutzten Injektionsstellen vermehrt Fett wuchert - man spricht auch von einer Lipohypertrophie", erläutert Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI) und praktizierender Internist in einer Hamburger Gemeinschaftspraxis. „Solche lipohypertrophen Regionen sind vergleichsweise schmerzunempfindlich, so dass Patienten sie bevorzugt als Injektionsstelle wählen. Allerdings ist dort auch die Durchblutung geringer, was die Aufnahme des injizierten Insulins beeinträchtigen kann. Bei Patienten, deren Blutzuckerspiegel sich plötzlich erhöht hat, sollte man deshalb nicht einfach die Insulindosis steigern. Zuvor ist abzuklären, ob die Blutzuckerentgleisung eventuell auf die häufige Injektion in lipohypertrophe Hautregionen zurückzuführen ist. Wenn dies der Fall ist, sollte der Patient künftig andere Einstichstellen wählen. Dann wird man sehen, ob sich der Blutzuckerspiegel mit der bisherigen Insulin-Dosis wieder von selbst normalisiert. Um die Bildung von lipohypertrophen Hautregionen zu vermeiden, ist es ratsam, die Einstichstelle regelmäßig zu wechseln und immer frische Nadeln zu verwenden, um nicht mit einer stumpfen Spritze die Fettwucherung zusätzlich anzutreiben", empfiehlt Wesiack.  

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