07.11.2007

Experten warnen vor Tropenreisen ohne ausreichenden Impfschutz

Reisen in exotische Länder können ohne Impfschutz lebensgefährlich sein. Viele Krankenkassen erstatten inzwischen die Impfkosten...

Mit dem Einzug der kalten Jahreszeit in Deutschland, beginnt die Urlaubssaison in vielen exotischen Reiseländern. Mehr als 5 Millionen Deutsche zieht es Jahr für Jahr in die Tropen. Doch gerade in den warmen Klimaregionen der Erde sind gefährliche Infektionskrankheiten sehr viel häufiger als hierzulande.

Experten warnen daher davor, ungeschützt eine Reise in die Tropen anzutreten. „Gerade vor Beginn einer Fernreisezeit sollten sich Reisende unbedingt erkundigen, welche Impfungen für das jeweilige Land empfohlen werden und diese dann von ihrem Arzt vornehmen lassen. Reisende in die Tropen sollten auf jeden Fall überprüfen, ob der Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie und Poliomyelitis (Kinderlähmung) noch aktuell ist. Diese Impfungen müssen alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Daneben sind Impfungen gegen Hepatitis A und B  z. B. für Reisen nach Südostasien empfohlen. Für manche Länder in Afrika ist eine Impfung gegen Gelbfieber zwingend vorgeschrieben", erläutert Prof. Thomas Löscher, Leiter des Tropeninstitutes der Universität München.

Inzwischen bieten mehr als 35 Krankenkassen mit insgesamt über 22 Millionen Versicherten ihren Mitgliedern eine Kostenerstattung von Impfungen vor Auslandsreisen an, darunter die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK), die Techniker Krankenkasse (TK) und die Kaufmännische Krankenkasse (KKH).

Gelbsucht-Impfung auch für Süd- und Osteuropa empfohlen

Wie wichtig ein ausreichender Impfschutz auch in Europa und im Mittelmeerraum sein kann, zeigt auch der aktuelle Ausbruch einer Hepatitis-A-Epidemie in Serbien: Über 230 Menschen sind in der Region Nis, der zweitgrößten Stadt des Landes südöstlich von Belgrad, an der so genannten Reisegelbsucht erkrankt, viele davon mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Auch in der Hauptstadt Belgrad wurden nun erste Krankheitsfälle gemeldet. Noch ist die Infektionsquelle unbekannt. Das serbische Gesundheitsministerium rät zu besonderer Hygiene und mahnt zur Vorsicht beim Verzehr von ungekochtem Obst und Gemüse. Außerdem wurde in den betroffenen Regionen dazu geraten, das Trinkwasser abzukochen. Die Viren, die eine infektiöse Leberentzündung auslösen können, wurden vermutlich direkt von Mensch zu Mensch übertragen. Menschen, die mit dem Erreger infiziert sind, können durch Hautkontakt oder gemeinsame Benutzung von Geschirr und Besteck leicht andere Personen anstecken. „Gerade im Südosten Europas kommt es immer wieder zu größeren Ausbrüchen. Daher raten wir Urlaubern mit Reiseziel in dieser Region zur vorbeugenden Impfung. Die gleiche Empfehlung gilt auch für Länder wie die Türkei, Ägypten und Marokko", so Löscher weiter.

Eine aktuelle Liste mit allen Krankenkassen, die Reiseimpfungen erstatten, gibt es hier. Impfempfehlungen für über 300 Reiseziele findet man bei www.fit-for-travel.de

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