02.09.2007

Hustenmittel wegen möglicher Nebenwirkungen zurückgerufen

Das Bundesinstitut für Arzneimittel hat bestimmte Hustenmedikamente wegen der Gefahr von Herzrhythmus-störungen mit sofortiger Wirkung vom Markt genommen...

Mittel mit dem Wirkstoff Clobutinol dürften nicht mehr verkauft werden, Patienten sollten diese Medikamente nicht mehr nehmen. Clobutinol dient zur Behandlung von trockenem Reizhusten und ist in Deutschland in den nicht verschreibungspflichtigen Präparaten Silomat(nicht betroffen sind die Silomat-Lutschpastillen mit einem anderen Wirkstoff), Hustenstiller- ratiopharm(nicht betroffen ist der Hustenstiller-ratiopharm mit einem anderen Wirkstoff), Hustenstiller STADA, Tussed, Rofatuss und Nullatuss zugelassen. Verzögerte Nebenwirkungen nach Ende der Einnahme entsprechender Präparate seien nicht zu erwarten, betonte das Institut.

Auslöser für die Anordnung des Bundesinstituts ist eine Studie von Silomat-Hersteller Boehringer Ingelheim, wonach «ein mögliches Risiko für Herzrhythmusstörungen nicht ausgeschlossen werden kann», wie der Konzern mitteilte. Das Risikopotenzial werde allerdings als sehr gering beurteilt, Spätfolgen seien nicht zu befürchten. Nach Angaben des Bonner Bundesinstitut kam es dennoch mit dem Hersteller überein, dass ein weiterer Vertrieb und die Anwendung Clobutinol-haltiger Arzneimittel medizinisch nicht vertretbar seien. Nach der deutschen Anordnung wird das Nutzen-Schaden-Verhältnis von Clobutinol nun EU- weit beurteilt.

Clobutinol wird seit mehr als 40 Jahren zur Behandlung von trockenem Reizhusten eingesetzt. In Deutschland ist der nicht verschreibungspflichtige Wirkstoff in verschiedenen Formen etwa als Saft, Tropfen oder Dragees zugelassen.

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