15.12.2013

Neuer Wirkstoff gegen Hepatitis C in Kürze verfügbar

Ein neuer Wirkstoff, der in den USA bereits zugelassen ist und in Kürze auch in der EU verfügbar sein wird, führt schneller und mit weniger Nebenwirkungen als bisherige Medikamente zu Virusfreiheit.

Für Patienten, die sich mit Hepatitis C infiziert haben und bisher nicht erfolgreich therapiert werden konnten, wird in Kürze ein neuer Wirkstoff verfügbar sein, der schneller und mit weniger Nebenwirkungen als bisherige Medikamente zu Virusfreiheit führt. Ohne die Belastung mit Hepatitis-C-Viren kann sich die Leber wieder regenerieren, dadurch wird eine Heilung des erkrankten Organs möglich. Darauf weist der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) hin. „Ein beschleunigtes Beurteilungsverfahren kann nur für neue Arzneimittel beantragt werden, die von besonderem Interesse für das Gesundheitswesen sind", erläutert Prof. med. Thomas Berg, Leiter der Sektion Hepatologie am Universitätsklinikum Leipzig. „Ein solches beschleunigtes Beurteilungsverfahren wurde für den Wirkstoff Sofosbuvir aufgrund seiner besonderen Wirksamkeit und der großen Notwendigkeit für eine verbesserte Behandlung der Hepatitis C bewilligt. Im Rahmen dieses Verfahrens hat der wissenschaftliche Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) am 21. November 2013 eine positive Stellungnahme zur Zulassung von Sofosbuvir in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der chronischen Hepatitis C bei Erwachsenen veröffentlicht. Die Ergebnisse der bisherigen Studien zeigen, dass bei 90% der unvorbehandelten Patienten mit HCV Typ 1-Infektion nach 12 Wochen Triple-Therapie (mit Sofosbuvir in Kombination mit Peg-Interferon plus Ribavirin) keine Hepatitis-C-Viren mehr nachzuweisen sind. Wir können Hepatitis C jetzt schneller heilen!" Erstmals wird auch eine 12-24-wöchige Interferon-freie Therapie mit der Kombination aus Sofosbuvir plus Ribavirin für Patienten mit HCV Typ 2 und 3-Infektion zugelassen, die bei diesen HCV-Genotypen ebenfalls Heilungsraten von ca. 90% erreicht.  

Zulassung in den USA bereits erfolgt

In den USA ist der neue Wirkstoff (unter dem Handelsnamen Sovaldi) seit dem 6.12.2013 zugelassen. „Jetzt ist es nur noch eine Frage von wenigen Wochen, bis auch in Europa eine Zulassung erfolgt", erklärt Prof. Berg. „Dann werden wir auch in Deutschland unseren Patienten diese neue Therapieoption anbieten können. Um die  Zahl der  Spätfolgen der Hepatitis C - wie Leberzirrhose, Leberkrebs oder Leberversagen - in Deutschland zu reduzieren, benötigen wir jedoch nicht nur effektive Behandlungen, sondern wir müssen die Dunkelziffer der HCV-Infektion - d.h. die Zahl der Patienten mit bisher unerkannter HCV-Infektion reduzieren. Das wird eine besondere Herausforderung für die Zukunft." Es ist davon auszugehen, dass Sofosbuvir ab dem ersten Quartal 2014 auch in der EU verfügbar ist.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung der Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.internisten-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Internisten-im-Netz verlinken.

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