20.03.2011

Regelmäßige Bewegung beugt Vorhofflimmern vor

Regelmäßige körperliche Aktivitäten können vor Vorhofflimmern schützen. Darauf weisen die Kardiologen vom Berufsverband der Niedergelassenen Kardiologen (BNK) in München hin.

Körperliche Aktivität kann Senioren vor Vorhofflimmern schützen. Darauf weisen die Kardiologen vom Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen (BNK) in München hin. „Vorhofflimmern betrifft vor allem ältere Menschen, derzeit gibt es rund 800.000 Patienten in Deutschland. Deren Zahl wird jedoch aufgrund der sich verändernden Altersstruktur und der Zunahme von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht weiter ansteigen - Experten rechnen mit einer Verdoppelung in den nächsten 50 Jahren", warnt Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des BNK und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim. „Das individuelle Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken, verdoppelt sich in Etwa ab dem 50. Lebensjahr mit jedem weiteren Jahrzehnt, hängt aber nicht nur vom Lebensalter ab. Denn Vorhofflimmern wird auch durch eine Reihe von häufigen Erkrankungen begünstigt - wie z.B. Bluthochdruck, Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), koronare Herzerkrankung und Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht und übermäßiger Alkoholkonsum."

Alarmierende Anzeichen bleiben oft aus
Vorhofflimmern ist zwar meist nicht unmittelbar lebensbedrohlich, kann aber gefährliche Folgen haben. „Diese Herzrhythmusstörung tritt auf, wenn sich die Vorhofmuskulatur des Herzens aufgrund von kreisenden elektrischen Erregungen ungeordnet und schnell zusammenzieht, anstatt koordiniert und regelmäßig zu schlagen", erläutert Smetak. „Diese hohe Flimmerfrequenz schränkt die Pumpleistung der Vorhöfe ein, die Herzkammern werden nicht mehr aktiv mit Blut gefüllt, so dass ihr Schlagvolumen sinkt. Gleichzeitig steigt das Risiko, dass sich Blutgerinnsel in den Vorhöfen (so genannte Vorhofthromben) bilden. Damit sind Patienten mit Vorhofflimmern besonders gefährdet, einen embolisch bedingten Schlaganfall zu erleiden. Aus diesem Grund sollte man immer zum Arzt gehen, wenn das Herz aus dem Takt gerät. Ein typisches Anzeichen für Vorhofflimmern ist ein völlig unregelmäßiger Puls, viele Betroffene klagen auch über Herzstolpern oder Herzrasen, ein Gefühl der inneren Unruhe, verminderte körperliche Belastbarkeit oder Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel, Angstgefühle und Depressionen. Oft allerdings bleibt das Flimmern auch völlig unbemerkt und birgt damit die Gefahr, zunächst unerkannt zu bleiben, so dass notwendige Therapiemaßnahmen wie Medikamente zur Gerinnungshemmung nicht rechtzeitig eingeleitet werden können."

Sportliche Betätigung trägt dazu bei, den Herzrhythmus zu stabilisieren
Um Vorhofflimmern vorzubeugen, sollte man sich ausgewogen ernähren, mögliches Übergewicht reduzieren, auf das Rauchen verzichten, Alkohol nur in Maßen konsumieren und seinen Blutdruck regelmäßig kontrollieren. „Wichtig ist es außerdem, sich regelmäßig zu bewegen bzw. leichtere Sportarten - wie z.B. strammes Spazierengehen, Radfahren oder  Schwimmen - zu betreiben", betont Smetak. „Denn bei körperlichen Aktivitäten wird nicht nur der Herzmuskel trainiert, auch die Elastizität der Gefäße und die Fließeigenschaften des Blutes verbessern sich. Regelmäßige Bewegung trägt somit dazu bei, den Blutdruck zu senken, den Herzschlag zu verlangsamen und den Herzrhythmus zu stabilisieren, was das Risiko für neu auftretendes Vorhofflimmern senkt."

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