06.02.2019

Reizdarm und Reizmagen – was steckt dahinter?

Zum Thema funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen bietet die Gastro-Liga e. V. am 6. Februar und am 6. März 2019 (jeweils Mittwoch) von 18 bis 20 Uhr eine Telefon-Sprechstunde mit Experten an.

Viele Menschen in Deutschland leiden an Verdauungsproblemen, die sich zum Beispiel in Durchfall, Völlegefühl, Übelkeit oder Schmerzen äußern. Halten diese Probleme über mehrere Monate an, kann eine funktionelle Magen-Darm-Erkrankung, wie Reizmagen oder Reizdarm, die Ursache sein. Dies kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Wichtig ist daher eine gründliche ärztliche Abklärung.

Schätzungen zufolge leiden etwa 15 Prozent der deutschen Bevölkerung unter sogenannten funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen, denen keine eindeutigen organischen Ursachen zugrunde liegen. Bekannte Beispiele für funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen sind das Reizmagensyndrom und das Reizdarmsyndrom – auch als Reizmagen und Reizdarm bekannt. Bis heute sind die Ursachen funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen nicht vollständig geklärt.

Typische Symptome des Reizmagensyndroms sind Schmerzen, Druck- und Völlegefühl im oberen Bauchbereich. Diese werden häufig von Übelkeit, einem frühzeitigen Sättigungsgefühl sowie Blähgefühlen begleitet.

Beim Reizdarmsyndrom treten vor allem Veränderungen der Stuhlgewohnheiten – wie Durchfall, Verstopfung oder beides im Wechsel – auf. Auch klagen Betroffene häufig über das Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung sowie über Schmerzen und Missempfindungen.

Bei beiden Erkrankungen treten häufig zusätzlich Begleiterscheinungen auf, die nicht auf den Bauchraum bezogen sind. Dazu zählen unter anderem Rücken-, Gelenk- und Kopfschmerzen sowie Depressionen und Schlaf- oder Angststörungen. Durch Stress und falsche Ernährung können sich die Beschwerden verstärken.

Die Diagnose einer funktionellen Magen-Darm-Erkrankung erfolgt über den Ausschluss organischer Krankheiten. Eine Untersuchung des Blutes, eine Ultraschalldiagnostik der Verdauungsorgane sowie eine Endoskopie (Magen-Darm-Spiegelung), bei der Gewebeproben entnommen werden, geben Hinweise auf organische Erkrankungen oder tragen dazu bei, diese auszuschließen. „Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie Fruktose- oder Laktoseintoleranz, eine Störung der Darmflora oder eine Medikamentenunverträglichkeit, können ähnliche Symptome auslösen und sollten durch eine ausführliche ärztliche Untersuchung abgeklärt werden.“, rät Prof. Dr. Ahmed Madisch, Gastroenterologe im Klinikum Siloah Hannover und Vorstandsmitglied der Gastro-Liga.

Die bisherigen Therapiemöglichkeiten für Reizmagen und Reizdarm konzentrieren sich auf die Linderung der Symptome. So können beispielsweise Medikamente gegen Schmerzen, Sodbrennen und Krämpfe helfen. Auch der Lebensstil (u. a. Stress, Bewegung) sowie die Ernährung werden mit in die Therapie einbezogen.

„Bis die Diagnose Reizdarm oder Reizmagen feststeht, vergehen häufig Jahre“, betont Prof. Madisch. „Aufgrund der langen Zeit, in der sich die Betroffenen oft hilflos fühlen, kann die Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigt sein. Eine unterstützende psychologische Beratung kann dabei helfen, sowohl die Krankheitssymptome als auch die allgemeine Lebensqualität zu verbessern.“

Haben Sie Fragen zum Thema funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen? Dann rufen Sie an. Die Experten der Gastro-Liga e. V. geben Ihnen gerne Antwort. Am 6. Februar und am 6. März 2019 von 18 bis 20 Uhr ist die GASTRO-Sprechstunde unter der Telefonnummer 0641 – 9 74 81 20 zu erreichen.

Quelle: Gastro-Liga e.V.

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