08.02.2012

Sport trotz Erkältung kann das Herz gefährden

Bei einer Erkältung oder Infektion sollte man dem Körper lieber Ruhe gönnen und mit dem Sport pausieren. Andernfalls riskiert man eine Herzmuskelentzündung oder gar Herzrhythmusstörungen.

Während der kalten Jahreszeit sieht man sie häufiger: Menschen mit laufender Nase, Husten und Niesattacken. So mancher macht im diesem angeschlagenen Zustand auch mit seinem Sport weiter. Obwohl regelmäßiger Sport für gewöhnlich sogar immunstärkend wirkt, sollte man seinem Körper bei einer Erkältung oder Ähnlichem lieber Ruhe gönnen und mit dem Sport pausieren. Andernfalls riskiert man teils schwerwiegende Folgen, warnt die Techniker Krankenkasse (TK) in Niedersachsen.

„Bei einer Erkrankung - auch wenn sich diese gerade erst anbahnt - sollte man auf jede Art von Sport verzichten. Und das nicht nur bei Grippe oder einer Erkältung, sondern bei jeder Art von Viruserkrankung", erläutert Petra Rudnick, Ärztin aus dem TK-Ärzte Zentrum. „Besteht beispielsweise bereits eine begleitende Herzmuskelentzündung (Myokarditis), so ist die Gefahr nicht zu unterschätzen, durch sportliche Aktivitäten das bereits angeschlagene Herz zu überlasten. Die Folge können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen sein."

Die Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung sind vielfältig, deshalb wird die Krankheit oft nur spät diagnostiziert, unter Umständen sogar mit einem schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Verlauf. Jährlich erkranken bundesweit rund 3.300 Menschen an der akuten Myokarditis. 660 von ihnen sind zwischen 15 und 25 Jahre alt, der Löwenanteil (rund 70 Prozent) ist männlich.

Viele Berufs- und Freizeitsportler befürchten, dass sich durch eine Trainingspause ihre Kondition verschlechtert. Wer allerdings sein Training aus Ungeduld zu früh wieder aufnimmt, beansprucht seinen Körper möglicherweise so sehr, dass die gesundheitliche Kondition eher leidet als verbessert wird. Darum sollte so lange pausiert werden, bis man sich wieder vollständig gesund fühlt. Der Wiedereinstieg ins Training sollte langsam erfolgen, so die TK.

Für alle Gesundgebliebenen ist Bewegung an der frischen Luft auch im kalten Winter zu empfehlen - den jeweiligen Witterungsbedingungen angemessen. Vom aktuellen Modetrend, auch im Winter mit kurzen Hosen zu joggen, rät die TK ab. Die Muskeln kühlen so zu stark aus und nehmen unter Umständen Schaden. Außerdem sollte man darauf achten, im Freien die kalte Winterluft nicht direkt über den weit geöffneten Mund in die Atemwege einströmen zu lassen, sondern immer durch die Nase zu atmen. So wird die Luft stärker angewärmt, bevor sie die Bronchien erreicht. Ferner gilt es, möglichen Verletzungsgefahren wie Glatteis aus dem Weg zu gehen.

Quelle: Journalmed

 

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