Grippe: Definition & Unterschiede zur Erkältung

Was ist Grippe?

Die Grippe (Influenza) ist eine weltweit verbreitete, hochansteckende Infektionskrankheit, die durch so genannte Influenza-Viren ausgelöst wird und vorwiegend saisonal auftritt. Die Influenza ist nicht mit einer Erkältung bzw. einem grippalen Infekt vergleichbar, sondern kann zu einem erheblich schwereren Krankheitsbild führen. Bei der "echten" Grippe kommt es meist ganz plötzlich zu Abgeschlagenheit, hohem Fieber und trockenem Husten. Influenza-Viren schädigen aufgrund ihrer schnellen Vermehrung die Schleimhaut der Atemwege und mindern die Abwehrkräfte, dadurch wird der Körper für lebensgefährliche Komplikationen wie z.B. eine Lungenentzündung anfällig. Jedes Jahr erkranken bundesweit viele Menschen an Influenza - und bis zu einigen Tausend sterben an ihren Folgen, insbesondere Ältere und chronisch kranke Menschen.

Der Name Influenza kommt aus dem italienischen (influenza: der Einfluss) und wurde ursprünglich für alle epidemisch auftretenden Krankheiten verwendet, da man glaubte diese seien durch den Einfluss der Gestirne verursacht. Später schrieb man die Grippe aufgrund ihres Auftretens im Winter dem Einfluss der Kälte zu (influenza di freddo). Die Herkunft der Bezeichnung Grippe ist unklar. Es werden Zusammenhänge mit dem fanzösischen grippe ("Laune, plötzlicher Einfall") oder gripper („ergreifen, packen“) vermutet oder auch mit russisch chripe („Heiserkeit“).

Unterschiede zwischen Grippe & Erkältung

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Grippe", „grippaler Infekt" und „Erkältung" fälschlicherweise oft gleichgesetzt. Eine Grippe ist aber meist eine erheblich schwerere Erkrankung als eine gewöhnliche Erkältung bzw. ein grippaler Infekt.

Eine normale Erkältung beginnt meist langsam mit einem einsetzenden Schnupfen, der sich mit einem klaren wässrigen Sekret äußert, das erst später dickflüssiger wird und bei einer zusätzlichen, bakteriellen Infektion (Superinfektion) gelbliche bis grünliche Färbung annimmt. Das Atmen durch die Nase fällt aufgrund der angeschwollenen Nasenschleimhaut schwerer und bisweilen stellt sich ein Druckgefühl in den Ohren ein. Man fühlt sich meist müde und abgeschlagen, leichtes Fieber kann dazukommen, ebenso wie schleimiger Husten, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Im Normalfall klingt eine Erkältung aber bereits nach wenigen Tagen wieder ab.

Für die echte Grippe sind dagegen der plötzliche Beginn der Krankheit und ein erheblich schwereres Krankheitsbild typisch, das typischerweise mit hohem Fieber bis zu 41°C, einem quälenden trockenen Husten, Halsschmerzen, Muskel- und/oder Kopfschmerzen und einem ausgeprägten allgemeinen Krankheitsgefühl einhergeht. Hinzu können schwerwiegende Komplikationen auftreten, die bei Erkältungen und grippalen Infekten nicht vorkommen.

Experte: Prof. Dr. Thomas Löscher, München

Literatur:
Lehnert R et al. Antivirale Arzneimittel bei saisonaler und pandemischer Influenza. Ein systematisches Review. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 799 Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Meyer, J. et al. (Hrsg.); Elsevier 11/2016 Salzberger B, Schmidt B: Neues zur Influenza. Dtsch med Wochenschr 2016; 141: 1451

Letzte Aktualisierung: 14.12.2018

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