08.11.2007

Therapieunterbrechung kann HIV-Patienten mit Hepatitis schaden

Eine zeitweise Unterbrechung der Behandlung erhöht die Sterblichkeit von HIV-Infizierten, die gleichzeitig mit dem Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Virus infiziert sind...

Einige Wirkstoffe gegen die so genannten Retroviren sind sowohl gegen das HI-Virus als auch gegen das Hepatitis-B-Virus effektiv. Eine Behandlungspause kann daher ein Fortschreiten beider Infektionen zur Folge haben.

Die Ergebnisse einer Studie an 5.472 HIV-Patienten, von denen 17% auch mit dem Hepatitis-B- oder -C-Virus infiziert waren, bestätigen diese Vermutung. Eine Teilnehmergruppe wurde kontinuierlich mit Medikamenten gegen die Viren behandelt. Die Teilnehmer der 2. Gruppe unterbrachen ihre Behandlung, wenn die Zahl bestimmter Immunzellen, so genannter CD4-Zellen, auf 350 Zellen pro Mikroliter Blut angestiegen war, und nahmen sie erst bei einer CD4-Zellzahl unter 250 wieder auf. Ziel dieser Behandlungsstrategie war es, ausreichend CD4-Zellen im Blut zu erhalten und gleichzeitig die Nebenwirkungen der Behandlung zu minimieren.

Diejenigen Studienteilnehmer, die sowohl mit dem HI-Virus als auch mit dem Hepatitis-B- oder C-Virus infiziert waren, hatten eine 4-mal höhere Sterblichkeit, wenn sie ihre Behandlung unterbrachen, als die nicht mit einem Hepatitis-Virus infizierten Patienten. So führten bei ihnen Drogenmissbrauch und Krebserkrankungen häufiger zum Tod. Darüber hinaus verstarben sie öfter an den Folgen von Leber- oder Nierenleiden. Die Forscher schließen daraus, dass sich Therapiepausen bei den ohnehin mit höheren Risiken belasteten HIV-Patienten mit Hepatitis-B- oder -C-Koinfektionen besonders ungünstig auswirkten.

Weitere Informationen zu HIV und Aids finden Sie auch unter www.hiv-info.de.

 

© Internisten-im-Netz

Impressum

Datenschutz

Bildquellen

Kontakt

Herausgeber

Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.