30.06.2013
Wandern ist besonders herzfreundlich und auch für ältere Menschen gut geeignet
Auch ältere Menschen können schon mit nur zwei leichten Wanderungen pro Woche Herz und Gefäße trainieren und damit ihre Ausdauer und Koordination deutlich verbessern. Darauf weist der BNK hin.
Regelmäßiges Wandern ist eine besonders herzfreundliche Bewegungsform, die sich auch für Menschen in einem Alter über 60 Jahren gut eignet. „Die beim Wandern aufgebrachte Leistung des Herz-Kreislauf-Systems von 50-150 Watt über mehrere Stunden trainiert den Herzmuskel und die Blutgefäße. Dadurch erhöht sich die Pumpleistung (Herz-Schlagvolumen) des Herzens, das hält die Blutgefäße elastisch, Puls und Blutdruck sinken - und damit auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen", erläutert Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim.
Mit 60plus kommen Viele auch schon bei leichter körperlicher Anstrengung aus der Puste
Drei Viertel aller über 60-Jährigen Menschen geraten bereits bei leichter körperlicher Anstrengung - z.B. beim Treppensteigen, Einkaufen und bei einfachen Hausarbeiten - außer Atem (Forsa-Umfrage „Lebenskraft 60plus"). „Man kommt mit zunehmendem Alter schneller außer Atem, weil die Muskulatur bei mangelnder Bewegung im Alter sehr schnell abbaut und damit die Kondition schneller nachlässt. Außerdem führt mangelnde Bewegung mit zunehmendem Alter auch eher zu einer Zunahme des
Körpergewichts. Diese beiden Umstände bedeuten für das ebenfalls älter gewordene Herz eine hohe Anforderung. Um diesem Alterungsprozess entgegenzuwirken, sollten Ältere sich mehr bewegen und ihr Herz trainieren", empfiehlt Smetak.
Schon zwei leichte Wanderungen pro Woche verbessern die Fitness deutlich
Selbst bislang sportlich inaktive, ältere Menschen können schon mit nur zwei leichten Wanderungen pro Woche ihre Ausdauer und Koordination deutlich verbessern, die wahrgenommene Anstrengung verringern, ihren Blutdruck und die Herzfrequenz senken und überschüssiges Körpergewicht abbauen. Das geht aus einer Studie des Instituts für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung e.V. (ILUG) der Universität Halle-Wittenberg hervor. Die Studienteilnehmer hatten für die Dauer von sieben Wochen an wöchentlich zweimal stattfindenden, so genannten Gesundheitswanderungen teilgenommen, bei denen eine relativ kurze Strecke (zwischen 3,8 und 5,6 km) zurückgelegt wird, die durch physiotherapeutische Übungen (zur Bewegungskoordination und Muskelkräftigung) aufgelockert und von eigens dafür zertifizierten Gesundheitswanderführern angeboten werden.
Wandergruppen als Motivation zu mehr Bewegung
Wandern ist für ältere Menschen auch deshalb gut geeignet, da es gut dosierbar ist. Sportlich Inaktive sollten mit kurzen Distanzen beginnen und die Anforderungen dann nach Belieben steigern. Neben weiteren positiven, körperlichen Effekten (z.B. Stärkung des Immunsystems, Kräftigung von Muskeln, Bändern und Knochen, Anregung des Stoffwechsels, Abbau von Übergewicht) tut Wandern aber auch der Seele gut: Die Bewegung in der Natur beruhigt, hilft Stress abzubauen und fördert Zufriedenheit und Wohlbefinden. „Neue Eindrücke auf einer Wanderung, soziale Interaktionen und gemeinsame Erlebnisse wirken außerdem anregend - in Wandergruppen lassen sich leicht auch neue Kontakte knüpfen. Gerade die Gruppendynamik, aber auch die Freude an gemeinsamen, nicht überfordernden Wanderungen können ältere Menschen effektiv zu mehr Bewegung motivieren und damit ihre Herzgesundheit und allgemeine Fitness verbessern", betont Smetak.
Quelle: äin-red
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