24.02.2013

Was bei plötzlichem Herzrasen zu tun ist

Herzrasen lässt sich in manchen Fällen durch einen einfachen Kniff beheben. Bleibt der Puls allerdings längere Zeit erhöht, kann es lebensgefährlich werden. Davor warnen Kardiologen. 

Anfälle von Herzrasen, die plötzlich ohne erkennbare Ursache auftreten, können in manchen Fällen durch einen einfachen Trick gestoppt werden. „Durch Reizung bestimmter Druck-Rezeptoren lässt sich der Herzschlag unter Umständen wieder normalisieren",  erläutert Dr. Norbert Smetak, Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim. „Betroffene können zum Beispiel mit Mittel- und Zeigefinger eine Stelle am Hals leicht massieren, an der man den Pulsschlag spürt. Das stimuliert den Karotissinusnerv, der den Blutdruck in den Halsschlagadern misst. Dadurch lässt sich die Herzschlagfrequenz möglicherweise absenken und so der Anfall stoppen. Da infolge der Massage auch der Blutdruck sinken kann, sollte man diese Methode allerdings nur im Sitzen oder Liegen vornehmen. Eine andere Möglichkeit wäre, sich wie beim Tauchen zum Druckausgleich die Nase zuzuhalten, dann bei geschlossenem Mund Luft in die Nase zu pressen und den Druck einige Sekunden aufrecht zu erhalten. Oder schnell ein kaltes, Kohlensäure-haltiges Getränk zu trinken und anschließend aufzustoßen. In beiden Fällen erreicht man, dass sich der Druck im Brust- und Bauchbereich vorübergehend erhöht, was das Herzrasen beenden kann."

Bei längeren Anfällen sowie Schwäche oder Schwindel  sofort einen Arzt rufen

Wenn der Puls allerdings längere Zeit erhöht bleibt, muss das Herzrasen von einem Arzt behandelt werden, ansonsten kann es zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen. „Wenn das Herz nicht rasch wieder zu seinem normalen Rhythmus zurückkehrt, kann es gefährlich werden, da bei Herzrasen nicht ausreichend Blut durch den Körper gepumpt wird", warnt Smetak. „Krankhaftes Herzrasen entsteht durch eine Serie zusätzlicher Herzschläge, die sich infolge einer veränderten Reizweiterleitung in den Vorhöfen oder Kammern des Herzens entwickeln. Im schlimmsten Fall wird daraus ein Kammerflimmern mit Pulsraten von über 300 Schlägen pro Minute, das ohne sofortige Behandlung tödlich verlaufen kann. Deshalb muss bei längeren Anfällen von Herzrasen, oder wenn Symptome wie Schwäche oder Schwindel hinzukommen, unbedingt ein Arzt gerufen werden."

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