06.01.2015

Zu viel Fettgewebe kann Besserung einer Rheumatoiden Arthritis ausbremsen

Übergewichtige Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) haben nach sechs Monaten Therapie geringere Chancen, eine niedrige Krankheitsaktivität zu erreichen, als normalgewichtige.

Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) haben - wenn sie übergewichtig sind - schlechtere Aussichten auf eine Linderung ihrer rheumatischen Beschwerden als Normalgewichtige. Zu diesem Ergebnis kommt eine epidemiologische Studie mit 495 Teilnehmern aus Schweden (siehe Annals of the Rheumatic Diseases, Online-Veröffentlichung am 12.5.2014). Maria Sandberg und ihr Team vom Karolinska-Institut in Stockholm haben festgestellt, dass übergewichtige RA-Patienten (mit einem BMI > 25) sechs Monate nach Studienbeginn eine um 51% geringere Wahrscheinlichkeit für das Erreichen einer niedrigen Krankheitsaktivität hatten als normalgewichtige RA-Patienten (BMI < 25). Auch eine Verringerung der Schmerzen war für die beleibteren Patienten weniger wahrscheinlich.

Übergewicht scheint also die Chancen von RA-Patienten auf eine gute Kontrolle der Krankheit zu schmälern. Warum das so ist, dazu gibt es bisher nur Vermutungen. Man weiß, dass Fettgewebe Entzündungsfaktoren bildet - wobei Entzündungsprozesse als ein möglicher Auslöser für Rheumatoide Arthritis gelten. Möglicherweise wirkt sich also die proinflammatorische Aktivität des Fettgewebes auf den Verlauf der RA aus. Übergewicht könnte aber auch die Wirkung der eingesetzten Rheumamedikamente (wie z.B. Methotrexat) herabsetzen. Andererseits könnte auch ein generell gesünderer Lebensstil mit mehr Bewegung und einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung, wie ihn viele Normalgewichtige verinnerlicht haben, zu einem vorteilhafteren Krankheitsverlauf führen. Es könnten aber auch mehrere Mechanismen zugleich eine Rolle spielen.

Wünschenswert wäre ein Vorhersagemodell für die Prognose der RA, das alle relevanten Risikofaktoren berücksichtigt. Zunächst wollen die Forscher aber in einer weiteren Studie nachweisen, dass ein gezielter Abbau von Fettgewebe die Prognose von übergewichtigen RA-Patienten merklich verbessern kann.

Quelle: Ärztezeitung vom 17.09.14

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