Schwangerschaft & Kropf

Schwangere Frauen haben einen erhöhten Jodbedarf. Normalerweise benötigen Erwachsene etwa 180-200 Mikrogramm Jod pro Tag. Schwangere brauchen etwa 230 Mikrogramm, stillende Mütter sogar 260 Mikrogramm. Nimmt eine Schwangere nicht genügend Jod zu sich, kann dies gravierende Folgen für sie selbst und ihr Ungeborenes haben: Etwa 50-70% aller Schwangeren mit Jodmangel entwickeln im letzten Drittel der Schwangerschaft einen Kropf. Bei etwa 10% der Neugeborenen ist die Schilddrüse bei der Geburt vergrößert (Struma connata).

Die normale Ernährung enthält in der Regel nur zwischen 60 und 80 Mikrogramm Jod. Der Arbeitskreis Jodmangel rät Schwangeren und Stillenden deshalb, täglich eine Jodid-Tablette mit 100-150 Mikrogramm als Ergänzung einzunehmen. Außerdem sollten sie regelmäßig Jodsalz verwenden und täglich Milch und Milchprodukte sowie 1- bis 2-mal pro Woche Seefisch zu essen.

Schwangere Frauen sollten die Jodmenge mit ihrem Frauenarzt absprechen. Dies ist besonders wichtig, wenn sie unter einer bestimmten Form einer Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis) leiden oder eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) haben. In solchen Fällen sollten sie keine Jodtabletten einnehmen, da sie diese Erkrankungen verschlimmern können.

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