Behandlung beim Kropf

Ein Kropf muss immer behandelt werden. Ziel der Behandlung ist, dass sich die vergrößerte Schilddrüse wieder verkleinert und auf ihre normale Größe schrumpft. Wie eine vergrößerte Schilddrüse behandelt wird, richtet sich nach der Ursache und der Größe der Schilddrüse.

Es stehen 3 Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Medikamente
  • Operation
  • Bestrahlung

Behandlung mit Medikamenten

Ein Kropf kann mit 3 verschiedenen Medikamenten bzw. Medikamentenkombinationen behandelt werden:

  • Jod alleine
  • Jod in Kombination mit Schilddrüsenhormonen
  • Schilddrüsenhormone (Levothyroxin, L-Thyroxin) alleine

Alle 3 Therapieschemata wirken nachweislich, Experten halten jedoch die alleinige Behandlung mit L-Thyroxin für veraltet. Wird ein Kropf ausschließlich mit Schilddrüsenhormonen behandelt, verkleinert sich zwar die Schilddrüse, aber der Jodmangel als eigentliche Ursache bleibt bestehen.

Eine alleinige Jod-Behandlung empfiehlt der Endokrinologe vor allem bei einem Kropf, der normale Mengen an Schilddrüsenhormonen bildet (euthyreote Struma). Erwachsene nehmen dabei pro Tag eine Tablette mit 200 Mikrogramm Jod ein. Patienten mit einer Schilddrüsenautonomie dürfen jedoch kein Jod einnehmen.

Ein Kropf, der durch Jodmangel hervorgerufen wurde, sollte mit Jod oder Jod in Kombination mit Schilddrüsenhormonen behandelt werden. Experten empfehlen diese Kombinationstherapie vor allem schwangeren Frauen. Auch Patienten mit Knoten in der Schilddrüse können von dieser Behandlung profitieren.

Kropf-Patienten müssen Jod bzw. Jod mit L-Thyroxin über mehrere Jahre einnehmen. Zeigt sich in den Kontrolluntersuchungen, dass die Schilddrüse wieder auf eine normale Größe geschrumpft ist, kann der Endokrinologe die Dosis wieder verringern.

Nichtmedikamentöse Behandlungen

Manchen Patienten empfiehlt der Endokrinologe eine Operation. Bei der Operation entfernt der Chirurg einen Teil der Schilddrüse. Eine derartige Operation kann notwendig sein, wenn der Kropf sehr groß ist, wenn sie Knoten enthält oder auf Luft- bzw. Speiseröhre, Blutgefäße oder Stimmbandnerven drückt. Bei der Operation belässt der Chirurg einen Rest Schilddrüsengewebe im Körper, damit weiterhin Hormone produzieren werden können. Ist die Schilddrüse dagegen durch einen bösartigen Tumor vergrößert, entfernt der Chirurg meist die gesamte Schilddrüse.

Nach der Operation muss der Patient 200 Mikrogramm Jod pro Tag einnehmen. Wenn nach der Operation nur noch wenig Schilddrüsengewebe übrig ist, benötigt er zusätzlich auch das Schilddrüsenhormon Levothyroxin (100 Mikrogramm pro Tag). Während der Operation kann es vorkommen, dass der Chirurg versehentlich die Stimmbandnerven verletzt. Um dies zu überprüfen, wird der Patient deshalb von einem Hals-Nasen-Ohrenarzt untersucht. Ein weiteres Operationsrisiko ist die Verletzung der Nebenschilddrüsen. Entfernt der Chirurg sie versehentlich in der Operation, kann dies zu einem Kalziummangel führen und der Patient kann Krämpfe bekommen (Hypoparathyreoidismus). Beide Komplikationen kommen aber in weniger als 1% der Operationen vor.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist eine Bestrahlung in Kombination mit einer Gabe von Jod. Eine Bestrahlung wird vor allem bei Patienten vorgenommen, die zum wiederholten Male an einem Kropf leiden oder Morbus Basedow haben, bei älteren Patienten oder Menschen mit erhöhtem Operationsrisiko. Kinder und Jugendliche im Wachstumsalter, Schwangere und Stillende dürfen dagegen nicht bestrahlt werden. Auch Schilddrüsentumore werden nicht bestrahlt sondern operativ entfernt.

Nach der Bestrahlung kann sich die Schilddrüse entzünden (akute Thyreoiditis) und als Spätfolge eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) entstehen. Während eine solche Entzündung meist von selbst heilt, behandelt der Arzt die Unterfunktion mit Schilddrüsenhormonen.

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