Was ist ein Kropf?

Der Begriff „Struma" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Drüsenschwellung am Hals" oder „Geschwulst". Als Struma wird eine vergrößerte Schilddrüse bezeichnet. Der deutsche Ausdruck dafür ist „Kropf". Bei einem Kropf ist entweder die gesamte Schilddrüse größer als normal (diffuse Vergrößerung) oder es bilden sich ein oder mehrere Knoten in der Schilddrüse.

Ein Kropf kann verschiedene Ursachen haben, in den meisten Fällen wird er durch Jodmangel hervorgerufen. Bei einem Kropf kann die Hormonproduktion durch die Schilddrüse normal sein oder die Schilddrüse kann zu viele oder zu wenige Hormone bilden. Eine Überproduktion von Hormonen wird als Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), eine Unterproduktion als Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bezeichnet.

Eine vergrößerte Schilddrüse bei gleichzeitig normaler Hormonproduktion (Euthyreose), ist die häufigste Erkrankung des Hormonsystems in Deutschland: Etwa 33% der Deutschen haben einen Kropf und fast 9% Knoten in der Schilddrüse. Frauen sind etwa 4- bis 5-mal häufiger betroffen als Männer.

In den letzten Jahren wurde versucht, die Jodversorgung der Bevölkerung zu verbessern. Dass die bisherigen Maßnahmen wirken, zeigt sich daran, dass sich die Jodaufnahme gegenüber 1975 nahezu verdoppelt hat. Es gibt nur noch selten Kröpfe bei Neugeborenen, und Schulkinder haben heute weitgehend gesunde Schilddrüsen. Trotz dieser Fortschritte nimmt nach wie vor etwa jeder 3. Erwachsene nicht genügend Jod auf. Die Deutschen nehmen im Durchschnitt 119 Mikrogramm Jod pro Tag zu sich. Das ist nur 2 Drittel der Menge, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt (180-200 Mikrogramm Jod pro Tag). Menschen in den neuen Bundesländern und in Berlin sind am stärksten unterversorgt. Wegen der durch den Jodmangel entstandenen Krankheiten müssen pro Jahr etwa 100.000 Menschen an der Schilddrüse operiert und etwa 35.000 Patienten an der Schilddrüse bestrahlt werden.

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