Ursachen & Risikofaktoren des akuten Arterienverschlusses

Ursachen

80% der akuten Arterienverschlüsse entstehen, wenn sich vorbestehende Ablagerungen (arteriosklerotische Plaques) oder Blutgerinnsel von der Arterienwand lösen und dann vom Blutstrom weiter transportiert werden, so dass sie schließlich die Blutbahn an anderer Stelle blockieren. Ein solcher Verschluss wird auch Embolie genannt. 80 bis 90 % der Embolien entstehen als Folge verschiedener Erkrankungen des Herzens.

Die weitaus häufigsten Ursachen für kardial bedingte Embolien sind Herzrhythmusstörungen, wobei in erster Linie das Vorhofflimmern zu nennen ist.

Eine Erweiterung der Herzwand (Herzwand-Aneurysma), eine Entzündung der Herzklappen (Endokarditis) oder Herzklappenoperationen sind dagegen seltenere Ursachen.

In etwa 20 % der Fälle verursachen Ablagerungen und Blutgerinnsel, die im Gefäß selbst entstehen (akute lokale Thrombosen), einen akuten Arterienverschluss.

Weitere, aber seltene Ursachen für einen akuten Arterienverschluss sind:

  • Erweiterungen der Arterienwände (arterielle Aneurysmen)
  • Einengung des Gefäßes von außen
  • Verdickung und teilweise Verkalkung der Arterienwand (arteriosklerotische Plaques)
  • Gefäßschäden durch äußere Eingriffe, z. B. mit Kathetern
  • entzündliche Arterienerkrankungen
  • Medikamentenmissbrauch

Risikofaktoren

Raucher entwickeln dreimal häufiger eine Arteriosklerose als Nichtraucher und besitzen demnach auch ein deutlich höheres Risiko für einen akuten Arterienverschluss. Rauchen ist der wichtigste Einzelrisikofaktor. Darüber hinaus steigt das Risiko mit dem Alter, dabei sind Männer häufiger betroffen als Frauen.

Weitere wichtige Risikofaktoren für einen arteriosklerotisch bedingten Arterienverschluss sind:

  • in hoher Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie)
  • ein erhöhter Bluthochdruck
  • ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)




Experte: Wissensch. Beratung: PD Dr. L. Caspary, Hannover & Dr. Gerhard Tepohl, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern Meyer, J. et al. (Hrsg.) Elsevier, 11/2022

Letzte Aktualisierung: 30.01.2023

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