Zeckenstichfieber: Vorsorge & Zeckenschutz

Gegen Zeckenstichfieber-Erkrankungen gibt es bislang keine Impfungen. Die Vermeidung von Zeckenstichen ist deshalb der einzige Schutz vor diesen Erkrankungen.

Tipps, wie Sie Zeckenstiche vermeiden können:

  •  Zecken leben vor allem im Gras, Gebüsch oder Unterholz sowie auf Haus-, Nutz- und Wildtieren. Im Gegensatz zur passiven Wirtsfindung (durch Abstreifen beim Vorbeigehen) der in Deutschland vorherrschenden Ixodes-Zecken (sog. Holzbock) sind die meisten Überträger von Zeckenstichfiebern (wie die braune Hundezecke, die Amblyomma-, Hyalomma- und Dermacentor-Arten) sogenannte „Laufzecken", die sich aktiv ihren Wirt suchen und zum Teil vom Boden aus an  Schuhen und Strümpfen nach oben auf die Haut wandern.
  • Tragen Sie beim Aufenthalt in Zeckenbiotopen glatte und helle Kleidung, denn daran können sich Zecken schlechter halten und werden auch besser gesehen. Es empfiehlt sich, Hosenbeine in die Socken zu stecken, um die Haut nahtlos zu bedecken. Gehen Sie nicht barfuß, mit nackten Beinen oder offenen Schuhen und meiden Sie den Kontakt mit Gräsern und Büschen am Wegrand.
  • Den wirksamsten Schutz bietet die Insektizid-Imprägnierung von Kleidung einschließlich Schuhe und Strümpfe mit Pyrethroiden wie z.B. Permethrin. Die Imprägnierung kann mit Hilfe von Sprays oder Tauchbädern erfolgen und hält über mehrere Wochen an. Die Wirkung von Repellents, das sind Insekten- und Zecken-abwehrende Stoffe wie z.B. DEET oder Icaridin, die auf die Haut aufgetragen werden, ist weniger zuverlässig und nur wenige Stunden wirksam.
  • Suchen Sie nach einem Aufenthalt in Zeckenbiotopen Kleidung und Körper nach Zecken ab. Zecken stechen meist in den Achseln, hinterm Ohr, am Haaransatz, in den Kniekehlen, den Innenseiten der Oberschenkel, am Bauch und im Bauchnabel oder in der Gesäßfalte.
  • Duschen kann zumindest noch nicht festgesogene Zecken entfernen. Kleidung muss bei mindestens 60°C gewaschen werden um Zecken abzutöten. Zecken auf trockener Kleidung werden auch bei starker Hitze für 10 Minuten im Wäschetrockner abgetötet.
  •  Untersuchen Sie ihre Hunde, Katzen und andere Haustiere regelmäßig (am besten täglich) auf Zecken, insbesondere nach Aufenthalten im Freien. Besprechen Sie mit dem Tierarzt die Möglichkeiten zum Zeckenschutz (Zeckenhalsbänder, Spot-on-Präparate u.a.).

Tipps zum Entfernen von Zecken:

Wer trotzdem von einer Zecke gestochen wird, sollte diese möglichst schnell entfernen, denn je länger der Saugvorgang dauert, desto eher werden Krankheitserreger übertragen. Am besten entfernen Sie eine Zecke mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange, notfalls auch nur mit einem Bindfaden oder mit den Fingernägeln. Zeckenzangen sind in Apotheken oder im Tierfachhandel erhältlich. Setzen Sie hierzu die Pinzette oder Zeckenzange (bzw. Bindfadenschlinge oder Fingernägel) möglichst direkt an der Haut an und ziehen Sie die Zecke ohne sie zu quetschen unter leichten Drehbewegungen rasch heraus. Nach der Entfernung sollte die Wundstelle gut desinfiziert werden. Wenn es zu einer Rötung oder sonstigen Reaktion an der Zeckenstichstelle kommt, sollte der Arzt aufgesucht werden, um eventuelle Reste der Zecke zu entfernen.

Behandeln Sie die Zecke vor der Entfernung nicht vor. Vielfach empfohlene Mittel, die die Zecke zum Loslassen animieren sollen, z. B. Öl, Salz, Benzin oder Zigarettenglut, haben vielmehr den gegenteiligen Effekt. Mit jeder Reizung von außen bildet die Zecke vermehrt Speichel oder erbricht. Dadurch werden viel eher Erreger ins Blut übertragen.

Autor/Autoren: Wissensch. Beratung & Ausarbeitung: Dr. Mirjam Schunk, Prof. Dr. Thomas Löscher

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018

Letzte Aktualisierung: 29.01.2019

© Internisten-im-Netz

Impressum

Datenschutz

Bildquellen

Kontakt

Herausgeber

Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.