Hydrocortison & Fludrocortison

Hydrocortison ist ein anderer Ausdruck für das Hormon Kortisol. Es muss zur Behandlung eines Morbus Addison eingenommen werden, bei dem die Nebennieren nicht ausreichende Mengen des Hormons Kortisol produzieren. Die Krankheit ist nicht heilbar, so dass die Betroffenen zeitlebens Medikamente einnehmen müssen. Die vom Körper in nicht ausreichender Menge produzierten Hormone werden in Tablettenform zugeführt.

Fludrocortison kann den Mineralienmangel bei Morbus Addison ausgleichen. Fludrocortison ist eine künstlich hergestellte Variante des Kortisons.

Hydrocortison wird meist 2- bis 3-mal täglich eingenommen: morgens, am Nachmittag und eventuell am Abend. Die Dosierung variiert individuell. Dadurch wird der natürliche Rhythmus der Kortisol-Ausschüttung es Körpers nachgeahmt. Ist der Körper besonderen Stresssituationen ausgesetzt, passt der Endokrinologe die Dosis der Medikamente entsprechend an. Belastend können beispielsweise Virusinfektionen, Magen-Darm-Erkrankungen oder Operationen sein. Je nach Situation ist eine Verdoppelung oder Verdreifachung der Hydrocortison-Dosis erforderlich.

Körperliche Anstrengungen mit hohem Flüssigkeits- und Mineralienverlust können durch eine vorübergehende Erhöhung der Fludrocortison-Gabe ausgeglichen werden. Bei einer Schwangerschaft ist im letzten Schwangerschaftsdrittel muss die Dosierung ebenfalls angepasst werden. Die Geburt erfolgt unter einer hoch dosierten Hydrocortison-Gabe.

Kommt es zu einer Addison-Krise, spritzt der Internist sofort eine hohe Anfangsdosis Hydrocortison in eine Vene des Patienten und legt anschließend eine Infusion, durch die er kontinuierlich über 24 Stunden hinweg Hydrocortison verabreichen kann.

Anhand der Blutwerte, des Körpergewichtes und des Blutdrucks, kann der Internist erkennen, ob der Patient die richtigen Medikamente in der richtigen Menge erhält. Eine Unterdosierung löst folgende Symptome aus:

  • Müdigkeit, Schwäche
  • Antriebsmangel
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Muskelschmerzen
  • Gewichtsabnahme

Eine Überdosierung macht sich dagegen bemerkbar durch:

  • Schlafstörung
  • Akne
  • Appetitsteigerung
  • Wasseransammlung (Ödeme)
  • Gewichtszunahme, Fettleibigkeit

 

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Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.