07.08.2008

Antioxidanzien können Krebs-Patienten schaden

Experten raten von der Einnahme der Zusatzstoffe während einer Chemo- oder Bestrahlungstherapie ab...

Nahrungsergänzungsmittel können die Wirksamkeit von Krebstherapien verschlechtern, warnt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). So genannte Antioxidanzien hemmen die Bildung freier Radikale im Körper und blockieren die Wirkung einer Chemo- oder Bestrahlungstherapie.

Unter Experten ist der Nutzen von antioxidativen Zusätzen in der Nahrung seit langem umstritten. Einerseits sollen die Substanzen schädliche freie Radikale abfangen und die Zellen des Körpers so vor ihnen schützen. Auf der anderen Seite sollen freie Radikale, die bei einer Strahlen- und Chemotherapie entstehen, die Erbsubstanz und Eiweiße von Krebszellen schädigen und diese so an ihrer Vermehrung hindern. „Ohne freie Radikale ist sowohl eine Bestrahlung als auch eine Chemotherapie wirkungslos", sagt Prof. Reiner Hartenstein vom BDI.

In einer Untersuchung haben amerikanische Wissenschaftler nun mehrere Studien zur Wirkung von Antioxidanzien bei einer Chemo- oder Strahlentherapie ausgewertet. Trotz Hinweise auf einen möglichen Nutzen, warnen die Forscher Krebs-Patienten davor, die Zusatzstoffe während einer Bestrahlungs- oder Chemotherapie einzunehmen: „Da ihre Wirksamkeit nach wie vor nicht belegt ist, könnte ihr Schaden größer sein als der Nutzen. Krebs-Patienten sollten deshalb lieber auf sie verzichten", rät Prof. Hartenstein.

 

 

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