16.10.2007
Antioxidanzien schützen nicht vor Herzinfarkt
Eine regelmäßige Einnahme von Vitamin C und E sowie Beta-Karotinen hat offenbar keinen Effekt auf die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse scheint gesünder zu sein...
Experten vermuten schon seit längerem, dass so genannte freie Radikale die Wände von Arterien schädigen können, die Bildung von Blutgerinnseln fördern und die Funktion der Blutgefäße verschlechtern. Antioxidanzien, zu denen auch die Vitamine C und E sowie die Beta-Karotine gehören, machen freie Radikale unschädlich und sollen so vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Untersuchungen, die einen positiven Effekt von Obst und Gemüse auf das Herz-Kreislauf-System zeigen, unterstützen dies, denn eine solche Ernährung ist reich an Antioxidanzien.
In einer groß angelegten Studie untersuchten amerikanische Wissenschaftler Frauen über 40 Jahre mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen während eines Zeitraums von 9,4 Jahren. Die Forscher verabreichen den über 8.000 Teilnehmerinnen entweder Vitamin C, Vitamin E, Beta-Karotine oder ein Scheinmedikament (Plazebo) und verglichen die Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen. Keines der Antioxidanzien senkte den Ergebnissen zufolge die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Diese und andere großen Studien zur Wirkung von Antioxidanzien zeigen, dass bei normaler Ernährung die vorbeugende Einnahme von Vitaminpräparaten zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht empfohlen werden kann", folgert Prof. Wolfram Delius vom Berufsverband Deutscher Internisten.
Quelle:
Archives of Internal Medicine 2007, 167:S. 1610-1618
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