16.09.2007

Körperliche Bewegung beugt Krampfadern vor

Wer regelmäßig körperlich aktiv ist und Sport treibt, stärkt seine Venen und beugt einer krankhaften Ausweitung der Venenwände vor...

„Um die Entstehung von Krampfadern zu vermeiden, sollte deshalb jede Gelegenheit zur Bewegung genutzt werden", sagt Prof. Malte Ludwig vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). Wer öfter einmal auf das Auto verzichtet oder die Treppe anstelle des Aufzugs benutzt, kräftigt die so genannte Wadenmuskelpumpe und verbessert so den Rückstrom des Venenblutes.

Verschiedene Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Krampfadern. Dazu zählen neben einer angeborenen Schwäche der Venenwände unter anderem ein hohes Alter, Schwangerschaft, Übergewicht und Rauchen. Darüber hinaus spielt regelmäßige körperliche Aktivität eine wichtige Rolle. Denn eine aktive Waden- und Oberschenkelmuskulatur drückt das Blut in den Venen zum Herzen (Venen-Muskel-Pumpe) und sorgt so dafür, dass das Blut aus den Beinen zum Herzen transportiert wird. Bei Bewegungsmangel staut sich jedoch das Blut in den Beinvenen und führt zu einer krankhaften Überdehnung der Venenwände. Dies schädigt auch die Venenklappen, die normalerweise den Rückfluss des Blutes verhindern sollen.

Ausdauersport ist gesünder als Kraftsport

„Menschen mit stehenden oder sitzenden Berufen sollten daher zwischendurch die Beine bewegen und sich unbedingt in der Freizeit sportlichen Ausgleich verschaffen", empfiehlt Prof. Ludwig. Vor allem Ausdauersportarten, wie z. B. (Nordic)-Walking, Schwimmen oder Radfahren, schützen davor, dass sich die Wände der Venen krankhaft erweitern und das Blut in den Beinen „versackt". Dagegen setzen Sportarten mit abrupten Antritts- und Stopp-Bewegungen wie Tennis und Badminton das Venensystem einem übermäßigen Druck aus. Auch Kraftsport kann bei einer Reihe von Übungen das Gegenteil bewirken.

Grundsätzlich gilt: Lieber Liegen und Laufen als Sitzen und Stehen. Gegen langes Stehen hilft z. B. einfaches Fußwippen, mit dem die Wadenmuskulatur angeregt wird. Gerade Frauen sollten daran denken, dass hohe Absätze die Arbeit der Muskulatur behindern - flache Absätze sind daher gesünder. Wer lange Sitzen muss, sollte immer wieder einmal die Beine hochlegen, um den Druck auf die Venenwände zu verringern. Bei langem Sitzen im Auto oder im Büro ist es wichtig, regelmäßig Pausen einzulegen, aufzustehen und die Beine zu bewegen. Zu enge Kleidung oder einschnürende Socken- oder Strumpfbünde können darüber hinaus den Blutfluss in den Venen erschweren und sollten deshalb vermieden werden.

Wenn Sie wissen wollen, ob Sie zu Krampfadern neigen: Hier geht es zum Online-Test!

Verschiedene Nachrichten rund um das Thema Venen finden Sie auch unter www.aerzte-im-netz.eu

 

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