01.05.2007

Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Schilddrüse

Jeder 3. Erwachsene hierzulande hat eine vergrößerte Schilddrüse. Mit einem einfachen Schlucktest können Sie selbst gröbere Veränderungen an Ihrer Schilddrüse erkennen und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen...

Eine krankhaft vergrößerte Schilddrüse - ein so genannter Kropf - wird in vielen Fällen durch eine Unterversorgung mit dem Spurenelement Jod hervorgerufen. Obwohl sich die Jodversorgung in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, besteht in Deutschland noch immer ein gewisser Jodmangel. „Nach neueren Studien mit Ultraschalluntersuchungen an Gesunden hat noch immer jeder 3. Erwachsene in Deutschland einen Kropf und/oder Knoten", sagt Prof. Otto-Albrecht Müller, Chefarzt am Rotkreuz-Krankenhaus in München. Ein solcher Kropf könne schließlich zu Störungen der Hormonproduktion im Körper und im schlimmsten Fall zu Schilddrüsenkrebs führen.

Ein Kropf zeigt lange Zeit keinerlei Symptome. Daher ist es wichtig, den Hals auf eine vergrößerte Schilddrüse hin zu überprüfen. Ein einfacher Schlucktest hilft Ihnen dabei, gröbere Veränderungen an der Schilddrüse zu entdecken. Dafür benötigen Sie nur einen Handspiegel und ein Glas Wasser. In 3 Schritten erhalten Sie einen ersten Anhaltspunkt, ob Ihre Schilddrüse vergrößert ist:

1. Nehmen Sie einen Handspiegel und halten ihn so, dass Sie den Teil Ihres Halses zwischen Kehlkopf und Schlüsselbein sehen können. Die Schilddrüse sitzt unterhalb des Kehlkopfes. Legen Sie den Kopf in den Nacken. Behalten Sie den Hals im Blick.

2. Trinken Sie einen Schluck Wasser, schauen Sie weiter in den Spiegel.

3. Beobachten Sie während des Schluckens, ob unterhalb des Kehlkopfes Schwellungen hervortreten. Wiederholen Sie den Test ggf. einige Male.

 

Wenn Sie beim Schlucktest Schwellungen am Hals erkennen, vereinbaren Sie bitte einen Termin mit einem Internisten bzw. Endokrinologen. Es könnten eine vergrößerte Schilddrüse oder knotige Veränderungen vorliegen. Ihr Arzt kann anhand einer einfachen und schmerzfreien Tastuntersuchung entscheiden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind (z. B. Ultraschall).

Dr. Harald Rösch, München

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