02.10.2011

Starke Brustschmerzen sind nicht immer Zeichen für einen Herzinfarkt

Heftige Schmerzen in der Brust weisen nicht unbedingt immer auf einen akuten Herzinfarkt hin. Ursache kann auch eine Durchblutungsstörung des Herzens (Angina pectoris) sein.

Starke Brustschmerzen müssen nicht immer gleich einen akuten Herzinfarkt anzeigen, sondern können auch durch eine Durchblutungsstörung des Herzens ( Angina pectoris ) hervorgerufen werden. „Bei der koronaren Herzerkrankung kann es in den verengten Herzkranzgefäßen, besonders bei Belastung,  zur Minderdurchblutung kommen, die sich als Angina pectoris äußert.  Wenn eine Plaque aufbricht, kann es leicht zu einem Gefäßverschluss kommen, so dass der Blutfluss unterbrochen wird, was eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Herzmuskels gefährdet", erläutert Dr. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des Bundesverbandes der Niedergelassenen Kardiologen (BNK) und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim. „In der Folge kann sich dann auch ein kardiovaskuläres Ereignis - wie z.B. ein Herzinfarkt oder Schlaganfall - entwickeln."

Auch Stress und Depressionen können das Risiko für eine koronare Herzerkrankung erhöhen

Risikofaktoren einer koronaren Herzerkrankung sind Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht, aber auch Stress und Depressionen, weil diese aufgrund der damit einhergehenden Antriebsstörung und Selbstvernachlässigung oft zu vermehrtem Tabakkonsum, Bewegungsmangel und einer unausgewogenen Ernährung führen können. „Darüber hinaus können sozialer Rückzug oder psychosoziale Konflikte infolge einer Depression sowie chronischer psychischer Stress alleine das Risiko für eine Herzerkrankung erhöhen", betont Smetak. „Daher sind KHK-Patienten mit Stress oder einer Depression stärker gefährdet, weitere Herzkomplikationen zu erleiden und weisen eine drei- bis fünffach erhöhte, herz- oder gefäßbedingte Sterblichkeit auf. Da Stress und eine Depression die Prognose von KHK-Patienten deutlich verschlechtern kann, sollten die Betroffenen nicht nur das Herz, sondern auch ihre psychische Erkrankung behandeln lassen."

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