Herzinfarkt: Prognose, Vorsorge und Schutz vor Rückfällen

Prognose

Für den weiteren Verlauf und die Prognose sind die ersten zwei Stunden nach Eintritt eines Herzinfarktes entscheidend. Neben der Infarktgröße beeinflusst die in dieser Zeit eingeleitete Therapie zur Wiedereröffnung des betroffenen Herzkranzgefäßes das Ergebnis erheblich. Das Überleben des akuten Herzinfarktes hängt im Akutstadium im Wesentlichen von zwei schweren Komplikationen ab:

  • Herzrhythmusstörungen, insbesondere Kammerflimmern
  • Pumpversagen/kardiogener Schock
  • Für die Langzeitprognose nach akutem Herzinfarkt sind u.a. entscheidend:
  • ob sich eine Herzschwäche entwickelt.
  • wie erfolgreich die Risikofaktoren für einen weiteren Herzinfarkt behandelt werden und wie konsequent eine gesunde Lebensweise eingehalten wird.
  • ob die Herzkranzgefäß-Erkrankung fortschreitet.

Nach der Krankenhausentlassung versterben innerhalb der folgenden 2 Jahre weitere 5 bis 10 % der Patienten am plötzlichen Herztod. Eine wichtige Rolle spielt dabei allerdings auch das Alter des Patienten. Bei den über 75-Jährigen ist die Todesfallrate mehr als dreimal so hoch.

Vorsorge & Schutz vor Rückfall

Um einem Herzinfarkt vorzubeugen bzw. einen erneuten Infarkt (Reinfarkt) zu verhindern (Sekundärprävention), gilt es die Risikofaktoren der Arteriosklerose bzw. der koronaren Herzkrankheit (KHK) zu minimieren bzw. so gut wie möglich zu behandeln. Neben einer möglichen medikamentösen Therapie ist vorbeugend eine gesunde Lebensweise wichtig. Folgende Maßnahmen gehören dazu:

  • Verzicht aufs Rauchen
  • Reduzierung von Übergewicht
    gesunde salz- und fettarme Ernährung - empfehlenswert ist die „Mittelmeerdiät" mit vielen ungesättigten Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen und wenigen gesättigten Fettsäuren aus Fleischprodukten
  • 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit (Wasser, ungesüßte Tees) pro Tag
  • Sport, mind. 3x die Woche für mind. 45 Minuten, Ausdauersportarten wie Wandern, Radfahren, Walken und Schwimmen eignen sich besonders
  • Reduzierung von Stress im Alltag und Berufsleben 
  • Erlernen von Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Muskelentspannung nach Jacobson.


Der Früherkennung von Hochrisiko-Patienten kommt bei der Herzinfarkt-Prävention eine besondere Bedeutung zu. Gehören Sie zu dieser Gruppe, sollten Sie sich regelmäßig von einem Facharzt für Innere Medizin (Internist) bzw. einem Kardiologen untersuchen lassen.

Experte: Wissensch. Beratung: Prof. Dr. Hans Martin Hoffmeister & Dr. Norbert Smetak

Literatur:
https://leitlinien.dgk.org/files/2018_Pocket_Leitlinie_STEMI_Internetversion_Neu.pdf

Letzte Aktualisierung: 25.08.2022

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