28.07.2025
Covid-19: Vitamin-D-Unterversorgung erhöht Hospitalisierungsrisiko
Vitamin-D-Mangel schwächt das Immunsystem. Eine australisch-britische Studie konnte nun zeigen, dass bereits eine Unterversorgung mit Vitamin D das Risiko einer schweren Corona-Erkrankung erhöhen kann, die eine Behandlung im Krankenhaus notwendig macht.
Dr. Maria J. Monroy-Iglesias vom Londonere King's College und ihr Team untersuchten den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Versorgung und dem Risiko an Corona zu erkranken. Hierfür griffen sie auf Patientendaten der „UK Biobank“ zurück und suchten nach Covid-19-Patienten, bei denen vor der Erkrankung die Vitamin-D-Blutwerte erhoben wurden.
Je weniger Vitamin D, desto höher das Risiko für schwere Krankheitsverläufe
Das Forscherteam analysierte insgesamt 151.153 Patientendaten, von denen 21.396 Patieten mit einem PCR-Test positiv auf Covid-19 getestet wurden. Hierbei kamen die Forschenden zu folgenden Erkenntnissen:
· Eine Vitamin-D-Unterversorgung (25–50 nmol/l) erhöhte das Risiko einer Hospitalisierung mit Covid-19 um 19 %
· Eine Vitamin-D-Mangel (<25 nmol/l) erhöhte das Hospitalisierungrisiko mit Covid-19 um 36 %.
· Für Menschen afrikanischer oder asiatischer Abstammung war das Corona-Infektionsrisiko bei schlechter Vitamin-D-Versorgung (Unterversorgung bzw. Mangel) etwas höher als bei Patienten europäischer Abstammung. Dagegen trugen weiße Bevölkerungsgruppen mit niedrigen Vitamin-D-Werten ein höheres Risiko für Krankenhausaufenthalte.
Schlussfolgerungen
Im Falle einer Covid-19-Infektion kann ein niedriger Vitamin-D-Spiegel das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf mit Krankenhausaufenthalt erhöhen. Der Vitamin-D-Spiegel scheint sich dagegen wenig auf das Risiko auszuwirken, sich mit Covid-19 zu infizieren.
Anmerkung der Redaktion
Nur wenige Lebensmittel enthalten reichlich Vitamin D, zum Beispiel fettreiche Meeresfische wie Lachs oder Hering. Die menschliche Haut kann jedoch bei ausreichender intensiver UVB-Strahlung Vitamin-D3 bilden, eine Vorstufe des biologisch aktiven Vitamin D. In den Wintermonaten ist die UV-Strahlung – ausgenommen im Gebirge – zu niedrig, um die hauteigene Vitamin-D3-Produktion anzukurbeln. So leeren sich die Vitamin-D-Speicher im Körper schnell in der kalten Jahreszeit. Stark pigmentierte Haut schirmt UV-Strahlung ab, hohes Alter und manche chronische Erkrankungen (z.B. der Leber, der Niere) beeinträchtigen die Vitamin-D-Produktion; weshalb Betroffene meist auch in den Sommermonaten Vitamin-D-reiche Lebensmittel und Vitamin-D-Präparate benötigen, um nicht in eine Vitamin-D-Unterversorgung zu geraten. Eine Vitamin-D-Unterversorgung oder einen Vitamin-D-Mangel kann beispielsweise der Hausarzt mit einem Bluttest feststellen.
Quelle: Monroy-Iglesias MJU et al. Effects of vitamin D on COVID-19 risk and hospitalisation in the UK biobank. PLOS One (2025). DOI: 10.1371/journal.pone.0328232

