Eisenmangel-Anämie: Was ist das & wie wird es diagnostiziert?
Was ist eine Eisenmangelanämie?
Unter Eisenmangelanämie versteht man eine Blutarmut (Anämie) aufgrund eines Eisenmangels.
Diagnostik
Kennzeichen einer Eisenmangelanämie sind folgende Laborwerte:
- Hämoglobin < 12 g/dl bei Frauen, < 14 g/dl bei Männern
- MCV (mittleres korpuskuläres Volumen) < 80 fl
- MCHC (mittlere korpuskuläre Hämoglobin Konzentration, mittlerer Hämoglobingehalt)< 28 pg
- Erythrozyten mit geringer Größe (<76 fL) und einem verringerten Hämoglobingehalt (mikrozytär und hypochrom)
- niedrige Werte für Eisen, Ferritin und Transferrinsättigung
- löslicher Transferrin-Rezeptor (sTfR): hochreguliert (im Gegensatz zur Anämie der Chronischen Erkrankungen (ACD), bei der sTfR normal ist)
Im Blutausstrich finden sich rote Blutkörperchen (Erythrozyten) mit einem verringerten Hämoglobingehalt (sog. hypochrome Erythrozyten, Anulozyten), im Knochenmark eine gesteigerte Bildung von Erythrozyten (Erythropoese) und ein verminderter Eisenspeichergehalt (unter 15%).
In der automatischen Blutbilddifferenzierung kann als Marker eines funktionellen Eisenmangels der Hämoglobin-Gehalt von unreifen Erythrozyten (Retikulozytenhämoglobin) angezeigt werden. Ein spezielles Gerät wird für die Messung von Zinkprotoporphyrin (ZPP) benötigt, mit dem das Eisendefizit quantifiziert werden kann. Es erlaubt jedoch nicht die Unterscheidung von anderen Eisenverwertungsstörungen bei ACD (siehe oben) oder Myelodysplastischen Syndromen (MDS) und hat sich deshalb für die Routinediagnostik nicht durchgesetzt. Auch ist der früher durchgeführte Eisenresorptionstest für die Ursachenabklärung des Eisenmangels ungeeignet und wird heute nicht mehr durchgeführt.