Divertikulose: Prognose & Vorsorge

Prognose & Verlauf

Die meisten Menschen mit Divertikeln wissen gar nicht, dass sie welche haben: Sie haben keine Beschwerden und benötigen keine Therapie. Eine ballaststoffreiche Ernährung und die gelegentliche Einnahme von muskelentspannenden Medikamenten lässt die Beschwerden bereits bei etwa 30 bis 40% der Patienten verschwinden.

Eine Divertikulose verläuft jedoch nicht immer harmlos: Bleiben Stuhlreste in den Divertikeln zurück, können sie sich entzünden und eine Divertikulitis verursachen. Bei knapp 4 % der Patienten kommt es zudem zu Blutungen aus den Divertikeln, die sich als Blut im Stuhl bemerkbar machen. Etwa 2 % der Patienten sterben an Komplikationen einer Divertikel-Krankheit. Sie haben beispielsweise eine Blutung, die nicht rechtzeitig gestillt wird oder bekommen eine schwere Bauchfellentzündung.

Vorsorge & Schutz

Eine ballaststoffreiche Ernährung kann verhindern, dass sich Divertikel im Darm bilden. Täglich mindestens 5 Portionen Obst oder Gemüse haben nicht nur positive Effekte auf den Darm, sondern können auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs senken.

Ballaststoffgehalt (in Gramm) ausgewählter Nahrungsmittel pro 100 Gramm:

  • Weizenspeisekleie 49,3
  • Mandeln 9,8
  • Getrocknete Feigen 9,6
  • Getrocknete Aprikosen 8,0
  • Weiße Bohnen 7,5
  • Erdnüsse 7,1
  • Roggenmischbrot 6,0
  • Grüne Erbsen 5,0
  • Walnüsse, Müsli 4,6

Diese Diätempfehlungen sind plausibel. Es liegen aber keine Studien vor, die eine Aussage zuließen, um welchen Prozentsatz sich das Risiko einer Komplikation (Entzündung, Perforation oder Blutung) senken lässt. Ob eine Divertikulose ohne Entzündung Schmerzen verursachen kann, wird noch kontrovers diskutiert. Es könnte sich in diesen Fällen auch um ein sogenanntes Reizdarm-Syndrom handeln.

Ballaststoffe bei Divertikulose

Ballaststoffe sind Nahrungsbestandteile, die der Körper gar nicht oder nur zu einem geringen Teil verdauen kann. Die Substanzen werden daher vom Dünndarm nicht aufgenommen und gelangen unverdaut in den Dickdarm. Die wichtigsten Ballaststoffe sind Cellulose, Hemizellulose, Pektin und Lignin. Sie bestehen aus Zuckerverbindungen und kommen vor allem in Getreide (Roggenmehl, Weizenvollkornmehl), Obst, Gemüse, in Hülsenfrüchten und Nüssen vor (siehe Tabelle oben). Die Hälfte der empfohlenen Menge von 30 Gramm Ballaststoffen täglich sollte aus Getreide- und Getreideprodukten stammen, die restlichen aus frischem Obst und Gemüse.

Ballaststoffe haben viele positive Wirkungen auf die Verdauung:

  • Bei einer ballaststoffreichen Ernährung bleibt der Nahrungsbrei länger im Magen. Dadurch ist man länger satt.
  • Der Körper nimmt Zuckermoleküle aus ballaststoffreicher Nahrung später auf. Dies ist besonders günstig für Diabetiker.
  • Ballaststoffe sorgen dafür, dass der Stuhl weicher wird. Dies reduziert das Risiko. dass sich Divertikel bilden.
  •  Ballaststoffe verkürzen die Zeit, die der Stuhl zur Darmpassage benötigt und sorgen so für einen häufigen Stuhlgang.

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