Prognose, Vorsorge und Tipps bei Eisenmagel

Prognose & Verlauf

Je früher Eisenmangel erkannt wird, umso besser ist er zu behandeln. Bis sich eine Eisenmangelanämie bessert, kann es 3-6 Wochen dauern. Nach dieser Zeit sollten Eisenpräparate noch 6 Monate weiter eingenommen werden, um die Eisenspeicher des Körpers aufzufüllen. Die Eisenwerte sollten durch regelmäßige Blutuntersuchungen überprüft werden, damit eine eventuell vorliegende innere Blutung erkannt werden kann.

Vorsorge & Schutz

Frauen benötigen mindestens 15 Milligramm Eisen pro Tag, Männer mindestens 10 Milligramm. Nehmen Sie jedoch spezielle Eisenpräparate nur auf Empfehlung eines Arztes ein und lassen Sie dann regelmäßig Ihre Blutwerte kontrollieren. Zu hoch dosierte Eisenpräparate können nämlich Vergiftungserscheinungen auslösen. Außerdem überdecken sie möglicherweise vorliegende innere Blutungen und erschweren so die Diagnose von ernsten Erkrankungen wie Geschwüre oder Krebs.
Durch eine ausgewogene Ernährung können Sie am besten sicherstellen, dass Ihr Körper ausreichend Eisen versorgt wird. Eisen ist vor allem in Fleisch, Innereien, Getreide, Brot, Gemüse und Hülsenfrüchten enthalten. Milch und Milchprodukte sind dagegen eisenarm. Eisen aus vegetarischen Lebensmitteln wird vom Körper schlechter aufgenommen, da pflanzliche Ballaststoffe die Aufnahme hemmen.

Empfohlene Eisenzufuhr (in Milligramm pro Tag):

  • Männer 10
  • Frauen 15
  • Schwangere 30
  • Stillende 20

 

Tipps gegen Eisenmangel

Eisen wird am besten aufgenommen, wenn es auf nüchternen Magen oder 30 Minuten vor bzw. 2 Stunden nach den Mahlzeiten eingenommen wird. Eisen aus tierischer Nahrung kann vom Körper besser aufgenommen werden als aus pflanzlichen Quellen. Zusammen mit Vitamin C kann Ihr Körper pflanzliches Eisen allerdings besser aufnehmen - schon ein Glas Orangensaft vor dem Essen genügt! Kaffee, Tee, Milch und Kakao, Colagetränke sowie Rotwein hemmen dagegen die Eisenaufnahme. Meiden Sie diese Getränke daher besser während des Essens.

Kalzium-, Magnesium- oder andere Mineralstoff-Präparate sollten ebenfalls nicht gemeinsam mit Eisen genommen werden, denn die Mineralstoffe behindern sich gegenseitig bei der Aufnahme in den Körper. Die Eisenaufnahme wird auch durch andere Stoffe behindert. Dazu gehören die Oxalsäure in Rhabarber und Spinat, Phytinsäure in Getreide, Reis und Soja, Alginate in Puddingpulver und Tütensuppen, Tannine in Kaffee und schwarzem Tee, Antibiotika und die Magensäure neutralisierende Medikamente (Antazida).

Spinat wird fälschlicherweise gemeinhin oft als sehr eisenhaltig angesehen. Er enthält jedoch nicht mehr Eisen als andere Gemüsesorten.

Besonders eisenreiche Lebensmittel sind beispielsweise (in Milligramm pro 100 Gramm):

  • Blutwurst 17
  • Schweine- bzw. Kalbsleber 15 bzw. 8
  • Thymian 20
  • Weizenkleie 13
  • Kürbiskerne 13
  • Pfefferminz 10
  • Leinsamen 8



Autor/Autoren: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. Christoph Clemm, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 5/2018

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