Gelbsucht: Diagnose & Behandlung

Untersuchungen & Diagnose

Anzeichen einer Gelbsucht sollten den Patienten sofort zu einem Arzt führen, um die auslösende Erkrankung herauszufinden. Neben der Befragung nach Beschwerden und Vorerkrankungen wird der Arzt spezielle Blutuntersuchungen in die Wege leiten.

Mittels Ultraschall (Sonografie) können die Leber und das Gallenwegssystem untersucht werden. Diese Untersuchungsmethode ist für den Patienten strahlen- und schmerzfrei.

Bei Verdacht auf Gallengangsteine oder eine Tumorerkrankung wird nach der Sonografie oder einem weiteren Bildgebenden Verfahren oft eine Gallengangsdarstellung mit einem Endoskop vorgenommen (ERC). Dabei kann der Arzt Gallengangsteine entfernen oder das gestaute Gangsystem bei einer Tumorerkrankung schienen und entlasten.

Ergänzend können weitere Untersuchungen, wie eine Computertomografie, Kernspintomografie sowie (bei Tumoren) Punktionen im Bauchraum (Gewebeentnahme mit einer Hohlnadel), notwendig sein.

Behandlung

Die Behandlung der Gelbsucht ist von der verursachenden Erkrankung abhängig. Gallensteine können beispielsweise bei einer Gallengangsdarstellung mit speziell ausgerüsteten Endoskopen entfernt werden.

Bei anhaltender Erkrankung der Gallenblase muss diese oft operativ entfernt werden. Hierfür wird neben der klassischen Operation zunehmend auch die schonende Bauchspiegelung (Laparoskopie) praktiziert. Sind Medikamente die Ursache einer Gelbsucht, erholt sich die Leber sehr oft nach Absetzen der Substanz von selbst. Akute Virusentzündungen der Leber heilen sehr oft spontan aus. Werden sie chronisch, kommen antivirale Medikamente zum Einsatz. In speziellen Krankheitssituationen können auch gallenflussfördernde Medikamente (z. B. Ursodeoxycholsäure) verordnet werden.

Bei einer Lebererkrankung als Ursache der Gelbsucht sollten die Patienten unbedingt auf Alkohol verzichten und nur die notwendigsten Medikamente einnehmen.

Experte: Prof. Dr. Dr. med. Michael R. Kraus, Altötting & Prof. Dr. A. Gerbes, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Meyer, J. et al. (Hrsg.); Elsevier 11/2022

Letzte Aktualisierung: 22.02.2023

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