Hepatitis A: Was ist das?
Hepatitis A ist eine ansteckende Leberentzündung, die durch das Hepatitis-A-Virus verursacht wird. Das Hepatitis A-Virus ist ein RNA-Virus, dessen Erbgut aus Ribonukleinsäure (RNA) besteht. Der Erreger ist sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen, hohen Temperaturen und Desinfektionsmitteln. Eine Hepatitis-A-Erkrankung ist im Unterschied zu Hepatitis B und C meist kurz, wird nie chronisch und verläuft nur selten schwerwiegend. Bei einer einmal durchgemachten Erkrankung entwickelt sich eine lebenslanger Schutz (Immunität).
Das Hepatitis-A-Virus vermehrt sich in Leberzellen und wird über den Darm ausgeschieden. So erklärt es sich auch, dass die Übertragung des Virus fäkal-oral, d.h. entweder über die Aufnahme durch Fäkalien verunreinigter Lebensmittel oder durch engen Personenkontakt erfolgt. Die Übertragung des Hepatitis-A-Virus durch Blut oder Blutprodukte ist extrem selten, da Viren im Blut nur bei einer frisch infizierten Person auftreten.
Das Virus kommt weltweit vor, ist aber aufgrund schlechter hygienischer Verhältnisse besonders in Entwicklungsländern häufig. Da sich der Hygienestandard in den Industrienationen in den letzten Jahrzehnten stark verbessert und die Zahl der Erkrankungen dadurch stetig abgenommen hat, steigt hierzulande der Anteil der Menschen, die keinen durch eine frühere Infektion erworbenen Schutz (natürliche Immunität) gegen Hepatitis A haben. In Deutschland hatten nach dem 2. Weltkrieg nahezu 90 % der Kinder und Jugendlichen bereits eine Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus durchgemacht. Heute erwerben nur noch ungefähr 5% der Kinder und Jugendlichen eine natürliche Immunität. Eine Impfung bietet jedoch Schutz vor der Erkrankung.
So lässt sich erklären, dass viele Urlauber aus Industrienationen bei Reisen in Gebiete mit niedrigerem Hygienestandard einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind. Bei etwa 50% der Hepatitis A Fälle in Deutschland erfolgte die Infektion im Urlaubsland (sog. "Reisehepatitis"). Hierzu gehören insbesondere die Mittelmeerländer, Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika. Reisende können nach der Rückkehr in ihre Heimat lokale Ausbrüche verursachen.