Krebstherapie: Operation
Auf der rechten Seite in gelben bis roten Farbtönen sind sogenannte lokale, also örtliche Verfahren dargestellt. Diese beginnen mit der Chirurgie (Operation). Ziel ist die vollständige Entfernung des bösartigen Gewebes. Gleichzeitig wird versucht, möglichst viel gesundes Organgewebe zu erhalten und das umliegende Gewebe zu schonen. Beispiele für Organ-erhaltende Verfahren sind beim Lungenkarzinom die Entfernung eines Lungenlappens (Lobektomie) aber nicht des ganzen Lungenflügels (Pneumektomie), oder beim Nierenkrebs die teilweise Entfernung der Niere (partielle Nephrektomie) statt der vollständigen Entfernung einer Niere (totale Nephrektomie). Einige dieser Entscheidungen können erst während einer Operation getroffen werden. Trotz der Fortschritte in der Bildgebung können mikroskopisch kleine Krebsanteile erst während der Operation mithilfe der Pathologie nachgewiesen werden. Darüber hinaus gibt es Regeln für eine ausreichenden Sicherheitsabstand, der zum gesunden Gewebe eingehalten werden soll. Diese Grenzwerte sind bei den Krebserkrankungen unterschiedlich und reichen von 1 mm bis zu mehreren cm.
Bei einer Reihe von Krebserkrankungen gehört zur Operation auch die Entfernung der benachbarten, möglicherweise betroffenen Lymphknoten. Die Regeln sind für jeden Tumor unterschiedlich. Beim Brustkrebs werden nur die sog. Wächterlymphknoten entfernt. Beim Darmkrebs sollen mindestens 12 Lymphknoten entfernt.
Je mehr Krebsoperationen in einem Zentrum durchgeführt werden, umso besser die Ergebnisse. Für viele Krebserkrankungen wurde eine Mindestzahl an Operationen festgelegt, die vom jeweiligen Zentrum pro Jahr erreicht werden müssen.
Der Nutzen einer Operation muss gegenüber dem möglichen Schaden abgewogen werden. Dieser besteht in der Entfernung oder Schädigung von normalem Gewebe und in Komplikationen der Operation, z. B. durch die Narkose, durch Infektionen oder durch Blutungen. Die umfassenden Untersuchungen von Krebspatienten vor einer Operation dienen auch dazu, individuelle Risiken frühzeitig zu erfassen und bei der Entscheidung für eine Operation zu berücksichtigen.
