Krebstherapie: Endokrine Therapie (Anti-Hormontherapie)
Die endokrine Therapie gehört zum Standard bei Hormon-empfindlichen Tumoren. Haupteinsatzgebiete sind Brust- und Prostatakrebs. Bei diesen Krebserkrankungen wird das Wachstum der Krebszellen durch die körpereigenen Hormone gefördert. Die endokrine Therapie unterdrückt entweder die Hormonbildung selbst oder verhindert, dass die körpereigenen Hormone in der Krebszelle aktiv werden können. Eigentlich ist diese „Hormontherapie“ eine „Anti-Hormontherapie“.
Zu den häufig eingesetzten Arzneimitteln gehören:
- Brustkrebs: Aromatasehemmer, Tamoxifen; verstärkt wird die Wirkung durch CDK4/6-Inhibitoren
- Prostatakrebs: GnRH-Analoga, Abirateron, Antiandrogene (Bicalutamid, Apalutamid, Darolutamid, Enzalutamid).
Nebenwirkungen entstehen durch das Fehlen der normalen Funktion der Geschlechtshormone, z. B. das Auftreten von Wechseljahresbeschwerden bei der Frau oder von Muskelabbau bei Männern.