Salmonellen-Infektion: Diagnose, Therapie, Prognose & Verlauf

Diagnose

In der Regel wird die Ursache eines fieberhaften Durchfalls nur dann untersucht, wenn die Symptome länger anhalten (mehr als 3 Tage) oder die Erkrankung besonders schwer verläuft. Bei der klassischen Salmonellen-Enteritis erfolgt der Erregernachweis durch eine bakteriologische Stuhluntersuchung. Als Untersuchungsmaterial eignet sich nur frischer Stuhl. Bei speziellen Fragestellungen können auch verdächtige Lebensmittel untersucht werden. Nach 2-3 Tagen liegt das Ergebnis der Stuhluntersuchung vor, es kann jedoch auch mithilfe von Schnelldiagnostika innerhalb eines Tages eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Bei der bakteriologischen Stuhluntersuchung wird in der Regel auch auf Erreger anderer infektiöser Darmerkrankungen (z.B. Campylobacter, Shigellen) getestet.  
Bei schwerem Krankheitsverlauf werden zusätzlich Blutuntersuchungen und weiterführende diagnostische Verfahren je nach Komplikation durchgeführt.
Stuhluntersuchungen sind darüber hinaus zur Nachkontrolle der Infektion erforderlich. Sie werden so lange fortgeführt bis 3 Proben frei von Salmonellen sind. Dies ist gesetzlich für Personen, die beruflich mit Lebensmitteln in Berührung kommen, vorgeschrieben.

Therapie

Wie bei allen Durchfallerkrankungen ist bei einer Salmonellen-Infektion der Ausgleich des großen Flüssigkeits- und Mineralverlusts vorrangige Therapiemaßnahme. Dazu sollte der Patient viel Wasser und ergänzend Tee trinken. Zusätzlich kann eine Glucose-Elektrolytlösung unterstützen, die als fertiges Konzentrat in Apotheken erhältlich ist und den Mineralhaushalt ausgleicht. Bei massivem Flüssigkeitsverlust ist die Gabe von Infusionen in einem Krankenhaus angezeigt. Gleichzeitig wird dort die Überwachung der Kreislauffunktionen übernommen.
Um das Magen-Darmsystem nicht übermäßig zu strapazieren, sollten die Patienten nach Abklingen der Beschwerden leicht verdauliche Schonkost zu sich nehmen und die normale Ernährung langsam wieder aufbauen.

Eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika erfolgt nur bei schwerem Verlauf sowie bei Risikopatienten wie älteren Menschen, Säuglingen oder Patienten mit schweren Begleiterkrankungen. Aufgrund der zunehmenden Resistenzentwicklung gegen bestimmte Antibiotikagruppen bei Salmonellen ist grundsätzlich eine Resistenzbestimmung des Erregers anzuraten. In Abhängigkeit von den Ergebnissen der Resistenztestung können Cephalosporine der 3. Generation, Co-Trimoxazol, Ampicillin oder (bei Erwachsenen) auch Fluorochinolone wie Ciprofloxacin angewendet werden. Symptomlose Ausscheider werden nicht behandelt, da hierdurch der Zeitraum der Bakterienausscheidung eher verlängert wird und gleichzeitig die Resistenzbildung anderer Darmbakterien gefördert werden kann. In seltenen Einzelfällen können Fluorochinolone bei Patienten eingesetzt werden, die den Erreger länger als 6 Monate ausscheiden.

Prognose & Verlauf

Eine Salmonellen-Enteritis heilt normaler Weise nach einigen Tagen folgenlos aus. Allerdings immunisiert eine überstandene Infektion nicht gegen zukünftige Infektionen mit den Erregern. Die Sterberate liegt bei unter 0,1% und betrifft überwiegend ältere sowie abwehrgeschwächte Personen. In den letzten Jahren wurden in der Todesursachenstatistik 20 bis 50 Fälle pro Jahr erfasst.

Autor/Autoren: Wissensch. Beratung & Ausarbeitung: Dr. Mirjam Schunk, Prof. Dr. Thomas Löscher

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018

Letzte Aktualisierung: 29.01.2019

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