Salmonellen-Infektion: Vorsorge & Schutz
Salmonellen sind anpassungs- und widerstandsfähige Bakterienstämme. So werden im Rahmen größerer Epidemien immer wieder neue Varianten des Erregers entdeckt, was ein gänzliches Ausrotten der Keime unwahrscheinlich macht. Entscheidend für die Kontrolle einer weiteren Ausbreitung ist die konsequente Einhaltung strenger Hygienevorschriften bei der Produktion, dem Vertrieb und der Verarbeitung von Lebensmitteln.
Eine Schutzimpfung gegen enteritische Salmonellosen gibt es nicht. Die Impfung gegen Typhus wirkt ausschließlich gegen eine Ansteckung mit dem Erreger Salmonella Typhi.
Schon allein der Verdacht auf Salmonellose muss vom behandelnden Arzt bei den Gesundheitsämtern gemeldet werden (Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz), sofern die Person im Lebensmittelbereich arbeitet oder mehrere Personen gleichzeitig erkrankt sind. Der Nachweis einer Infektion ist bei allen Patienten binnen 24 Stunden durch das feststellende Labor zu melden. Personengruppen, die im Lebensmittelbereich, in Betreuungseinrichtungen oder in Heilberufen arbeiten, unterliegen bei Verdacht oder tatsächlicher Erkrankung Einschränkungen bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit.
Auch bei noch so strengen Kontrollen in der Lebensmittelindustrie und Großküchen ist das Auftreten von Salmonellen nicht völlig zu verhindern. Daher ist die beste Vorsorge ein hoher Hygienestandard im eigenen Umgang mit Lebensmitteln sowie der persönlichen Hygiene. Hierzu gehören folgende Maßnahmen:
- Alle Speisen und Lebensmittel, die viel Eiweiß und Wasser enthalten, müssen kühl gelagert werden. Entsprechende Produkte, also Fleisch, Wurstwaren, Eier, Cremes, Salate etc., sind nach dem Einkauf möglichst schnell in den Kühlschrank zu bringen und zügig zu verbrauchen. Das gilt insbesondere an warmen Tagen.
- Beim Erhitzen von Lebensmitteln sollten Temperaturen über 70°C für mindestens 10 Minuten erreicht werden. Das gilt auch für Gerichte aus der Mikrowelle und aufgewärmte Mahlzeiten. Eier und Eiprodukte sind vollständig zu garen.
- Warme Speisen sind innerhalb von 2 Stunden nach der letzten Erhitzung zu verzehren.
- Instant-Produkte sollten unmittelbar vor dem Verzehr zubereitet werden.
- Auf den Genuss von rohem Fleisch oder rohen Eiern sollte man vollständig verzichten.
- Das Auftauwasser von gefrorenem Geflügel ist separat zu entsorgen. Alle Gegenstände, die mit diesem Wasser in Berührung gekommen sind, müssen heiß gereinigt werden.
- Lebensmittel, die als Salmonellenträger gelten, sind von anderen Lebensmitteln getrennt aufzubewahren.
- Kräutertees ausschließlich mit kochendem Wasser aufgießen und mindestens 5 Minuten ziehen lassen.
- Alle Lebensmittel sollten in regelmäßigen Abständen auf ihre Verfallsdaten hin kontrolliert werden.
- Küchentücher müssen kochbar sein und häufig gewechselt werden. Küchenschwämme und Spülbürsten sollten ebenfalls häufig ausgetauscht werden.
- Auf Schneidebretter und Aufbewahrungsgegenstände aus Holz verzichten.
- Vor und nach jedem Toilettengang, nach Kontakt mit Windeln, rohen tierischen Nahrungsmitteln sowie vor der Zubereitung von Mahlzeiten müssen die Hände gründlich gewaschen werden. Im Zweifelsfall ist die Nutzung eines Desinfektionsmittels empfehlenswert.
- In den Sommermonaten sollte man seine Speisen bei Festen im Freien, wie z.B. Grillpartys, Straßenfesten etc., sehr überlegt auswählen.
- Bei Reisen in Länder mit geringem Hygienestandard sollte zusätzlich auf die Einhaltung bestimmter Regeln geachtet werden:
- Kein Leitungswasser und offene Kaltgetränke trinken, Vorsicht bei Eiswürfeln
- Gemüse, Fleisch und Fisch sollten nur vollständig gegart verzehrt werden
- Obst vorab schälen
- Vorsicht bei Salaten jeder Art, Milchprodukten, Speiseeis sowie Tiefkühlkost