01.07.2007
Mit richtiger Ernährung Kortison-Nebenwirkungen verringern
Patienten, die regelmäßig Kortison einnehmen müssen, können Nebenwirkungen des entzündungshemmenden Medikaments, wie z. B. Appetitsteigerung, durch eine ausgewogene Ernährung günstig beeinflussen...
Patienten, die regelmäßig Kortison einnehmen, können Nebenwirkungen durch eine angepasste Ernährung lindern oder vermeiden. „Vor allem muss auf das Körpergewicht geachtet werden, um eine Gewichtszunahme, die durch die Appetitsteigerung bei Kortisoneinnahme entstehen kann, zu verhindern", erklärt Prof. Otto-Albrecht Müller vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI).
Kortison reguliert den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel des Körpers. Wer dauerhaft Kortison einnehmen muss, sollte deshalb auf seine Ernährung achten. So sollte die Kost dieser Patienten beispielsweise möglichst wenig Zucker enthalten, da Kortison den Blutzuckerspiegel erhöht. Außerdem sollten sie auf eine ausreichende Eiweißversorgung bei gleichzeitig geringem Fettgehalt der Nahrung achten, denn Kortison vermehrt die Konzentration von Fetten (Cholesterin) im Blut. Hohe Dosen von Kortison drosseln darüber hinaus die Salzausscheidung des Körpers. „Eine salzarme Ernährung hilft deshalb, Bluthochdruck zu vermeiden", rät Prof. Müller, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der II. Med. Abteilung am Rotkreuzkrankenhaus München.
Eine weitere unerwünschte Wirkung von Kortison ist die Verringerung der Knochendichte (Osteoporose). Experten empfehlen deshalb viel Kalzium und Vitamin D, um einem möglichen Knochenschwund entgegen zu wirken. Auch körperliche Aktivität und Sport helfen, die Knochen kräftig und widerstandsfähig zu halten.
Kortison-Tabletten sollten möglichst morgens zwischen 6 und 8 Uhr eingenommen werden, denn in diesem Zeitraum bildet der Körper selbst viel körpereigenes Kortison. Deshalb stört eine zusätzliche Einnahme von Kortison den Organismus morgens nicht so sehr wie zu anderen Tageszeiten. Um eine lang andauernde Kortison-Behandlung zu beenden, muss die Dosis langsam reduziert werden, bis der Körper wieder genügend eigenes Kortison herstellt. Wird das Kortison abrupt abgesetzt, kann es zu Kreislaufversagen und Schockreaktionen kommen.
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