Bauchspeicheldrüsenkrebs: Prognose, Nachsorge & Vorsorge

Prognose & Verlauf

Die 5-Jahres- Überlebensrate für Männer liegt dem Krebsregister des Robert Koch-Instituts zufolge bei 6,4 %, für Frauen bei 7,6 %. Die Heilungschancen des Pankreaskarzinoms hängen jedoch stark davon ab, wie frühzeitig der Tumor erkannt wird. Eine Operation mit vollständiger Entfernung des Tumors ist nur bei 15-20 % der Patienten möglich. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt dann 22-37 %. In diesen Fällen erfolgte in der Regel aber immer auch eine postoperative sogenannte adjuvante Chemotherapie. Bei fortgeschrittenen Tumorstadien ist die Prognose schlechter, die 5-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 0,2 und 0,4 %.

Eine Sonderstellung nimmt das selten auftretende Zystadenokarzinom ein, das sehr lange örtlich begrenzt bleibt. Die Prognose ist daher entsprechend günstiger. Die endokrinen Karzinome haben teilweise ebenfalls eine bessere Prognose.

Tumornachsorge

Sobald die erste Behandlungsphase (Operation, Chemo- oder Strahlentherapie) abgeschlossen ist, beginnt die Phase der Tumornachsorge. So können Patienten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus in speziell ausgerüsteten Nachsorgekliniken besondere Ernährungs- und Verhaltensregeln erlernen.

Mit Hilfe der Tumornachsorge sollen neu entstehende Tumore rechtzeitig erkannt und Begleit- oder Folgeerkrankungen festgestellt und behandelt werden. Außerdem soll sie bei psychischen oder sozialen Problemen helfen. Die Tumornachsorge sollte von einem Arzt vorgenommen werden, dem der Patient voll vertraut. Wichtig ist vor allem, dass alle wichtigen Informationen zwischen der Klinik und dem Nachsorgearzt ausgetauscht werden. Nur wenn die Termine für die Nachsorge-Untersuchungen pünktlich wahrgenommen werden, können Rückfälle rechtzeitig erkannt werden, bevor sie Beschwerden verursachen.

In den ersten beiden Jahren nach der ersten Behandlungsphase finden Nachsorge-Untersuchungen alle 3-6 Monate statt. Später werden die Abstände größer. Die Untersuchungen bestehen aus einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums und eine Bestimmung der Blutwerte.

Vorsorge & Schutz

Zögern Sie nicht, sich bei Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs untersuchen zu lassen. Denn je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Wenn Sie nahe Verwandte besitzen, die bereits an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sind, sollten Sie in jedem Fall weitere Risikofaktoren vermeiden, z. B. Rauchen oder Alkohol. Suchen Sie in diesem Fall regelmäßig Ihren Internisten oder Hausarzt auf. Auch wenn Sie unter auffälligen Symptomen wie lang anhaltenden Oberbauch- oder Rückenschmerzen, Gelbsucht und Gewichtsverlust leiden, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen.

Experte: Wissensch. Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Joachim Mössner, Leipzig

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: Meyer, J. & Pletz, M.W. & Mayet W.-J et al. ; Elsevier, 11/2020

Letzte Aktualisierung: 14.05.2021

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