Bauchspeicheldrüsenkrebs: Ursachen, Risikofatoren, Auswirkungen & Komplikationen

Ursachen & Risikofaktoren

Die Ursachen für Bauchspeicheldrüsenkrebs sind derzeit noch nicht völlig aufgeklärt, man kennt lediglich verschiedene Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen können. Als eindeutig gesichert können nur das Rauchen und ein gehäuftes Vorkommen in der Familie gelten. Raucher haben ein etwa 3,5-fach erhöhtes Risiko an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist als Risikofaktor einigermaßen gesichert. Das Risiko ist umso höher, je länger die Entzündung bereits besteht. So haben Patienten mit erblicher (hereditärer) Pankreatitis – die chronische Entzündung beginnt bereits im Kindesalter aufgrund ererbter Risikofaktoren – ein sehr hohes Risiko, nach Jahrzehnten der Entzündung ein Karzinom zu entwickeln.

Ein Teil der Patienten mit Diabetes mellitus scheint ebenfalls ein leicht erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs zu haben, allerdings nur, wenn die Diagnose nach dem fünfzigsten Lebensjahr gestellt wird. Demgegenüber ist ein neu aufgetretener Diabetes bei Patienten über fünfzig Jahren eher ein Symptom des Pankreaskarzinoms und nicht ein primärer Risikofaktor. Daher sollte bei Patienten, die zwar seit vielen Jahren Risikofaktoren für einen Typ-2-Diabetes (wie z. B. Übergewicht) haben, bei denen der Diabetes dann aber erst im höheren Lebensalter plötzlich auftritt, an ein Pankreaskarzinom gedacht werden. Andere Risikofaktoren, wie Alkohol oder fettreiche Ernährung sind nicht gut genug untersucht, als dass eine eindeutige Aussage möglich wäre. Adipositas ist hingegen erwiesenermaßen ein Risikofaktor.

Selten tritt Bauchspeicheldrüsenkrebs auch gehäuft innerhalb einer Familie auf. In diesen Fällen scheint es eine genetische Ursache für die Erkrankung zu geben. Sind mehr als zwei Angehörige ersten Grades (Eltern, Geschwister) an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt oder sind Betroffene unter fünfzig Jahre alt, besteht ein erhöhtes Risiko, dass weitere Verwandte erkranken.

Auswirkungen & Komplikationen

Komplikationen eines Pankreaskarzinoms sind vor allem eine Störung des Gallenabflusses sowie eine Blockade des Darms, wenn der Tumor auf den Dünndarm drückt. In seltenen Fällen kann die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Verdauungsenzyme und Hormone bilden. Schwere Verdauungsstörungen und/oder eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) können die Folge sein.

Endokrine Tumore dagegen, wie das Insulinom, Glukagonom oder das Gastrinom, bilden zu viel Insulin, Glukagon bzw. Gastrin. Eine Unterzuckerung bzw. Überzuckerung des Bluts kann die Folge sein. Bei einem Gastrinom können Magen-/Darmgeschwüre die Magen- oder Darmwand durchbrechen und den Darm blockieren.

Experte: Wissensch. Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Joachim Mössner, Leipzig

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: Meyer, J. & Pletz, M.W. & Mayet W.-J et al. ; Elsevier, 11/2020

Letzte Aktualisierung: 14.05.2021

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