Helicobacter: Was ist eine Helicobacter-Infektion?
Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori ist die häufigste Ursache einer Magenschleimhautentzündung (Typ-B-Gastritis) sowie eines Magen- bzw. Zwölffingerdarmgeschwürs. Schätzungsweise 35 % der erwachsenen Bevölkerung in Ländern der westlichen Welt sind mit Helicobacter pylori infiziert.
Helicobacter ist ein spiralförmig gewundenes Bakterium, das sich in der Schleimhaut des Magens ansiedeln und dort vermehren kann. Zur Bewegung ist es mit peitschenförmigen Anhängen, so genannten Geißeln, ausgestattet. Der Erreger bildet ein spezielles Eiweiß, die so genannte Urease, die Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxid umwandelt. Der entstehende Ammoniak neutralisiert die Magensäure und schützt das Bakterium. Dadurch schädigt Helicobacter die Abwehrmechanismen gegen die aggressive Magensäure. Zusammen mit Giftstoffen, die das Bakterium absondert, löst dies in der Magenschleimhaut Entzündungsprozesse aus, die zu Geschwüren und selten bis hin zu Krebs führen können.
Weltweit sind bei etwa der Hälfte der Bevölkerung über 40 Jahren Helicobacter-pylori-Bakterien im Magen-Darm-Trakt zu finden, vor allem in den Entwicklungsländern. Im Gegensatz dazu nimmt in Deutschland und anderen Industrienationen die Zahl der Helicobacter-Infektionen von Jahr zu Jahr ab.