Helicobacter-Infektion: Diagnose & Therapie

Untersuchungen & Diagnose


Helicobacter pylori kann durch Stuhlproben oder die mikroskopische Untersuchung von Schleimhautproben aus dem Magen nachgewiesen werden. Diese werden während einer Magenspiegelung (Gastroskopie) mit einer winzigen Zange entnommen und von speziell ausgerüsteten Laboren untersucht. Auch eine Blutanalyse von Abwehrstoffen des Immunsystems (Antikörper) gegen den Erreger gibt einen Hinweis auf eine Infektion, allerdings kann nicht entschieden werden, ob aktuell noch eine Infektion vorliegt. Mit Hilfe des so genannten 13C-Harnstoff-Atemtest kann der Erreger indirekt über seine Stoffwechselprodukte in der Atemluft eines Patienten nachgewiesen werden. Dabei erhält der Patient ein nicht radioaktives Harnstoffpräparat als Flüssigkeit oder in Kapselform. Das Enzym Urease des Bakteriums wandelt den Harnstoff um, so dass das entstehende markierte Kohlendioxid (13C) in der Atemluft gemessen werden kann.

Therapie

Helicobacter-infizierte Patienten werden mit einer Kombination aus Antibiotika und Medikamenten zur Säurehemmung behandelt. Empfohlen wird heute die Behandlung mit einem Bismuthsalz, den Antibiotika Tetrazyklin und Metronidazol sowie einem Protonenpumpenhemmer über 10 Tage. Andere Therapien sollten nur nach vorheriger Resistenztestung eingesetzt werden.

Experte: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Joachim Labenz, Siegen

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Meyer, J. et al. (Hrsg.); Elsevier 11/2022
07/2022S2k-Leitlinie: Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit: https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2022/07/Leitlinie-LL-HP_final_22.07.22.pdf
https://www.dgvs.de/wissen/leitlinien/leitlinien-dgvs/helicobacter-pylori/

Letzte Aktualisierung: 23.01.2023

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