ITP: Definition und Häufigkeit
Was ist eine Immunthrombozytopenie (ITP)?
Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine die Blutplättchen (Thrombozyten) betreffende Autoimmunkrankheit, denen eine zentrale Rolle bei der Blutgerinnung zukommt. Thrombozytopenie (kurz: Thrombopenie) bezeichnet einen Mangel an Thrombozyten im Blut.
Synonyme Bezeichnungen für die Immunthrombozytopenie (ITP) sind: thrombozytopenische Purpura, idiopathische thrombozytopenische Purpura, Purpura haemorrhagica, Autoimmunthrombozytopenie, immunthrombozytopenische Purpura. Der frühere Name Morbus Werlhof geht auf Paul Gottlieb Werlhof (1699-1767) zurück, der das Krankheitsbild 1734/35 erstmals ausführlich beschrieben hatte, als er ein 16-jähriges Mädchen mit Blutungsneigung behandelte.
Das klinische Bild ist geprägt durch kleine Haut- oder Schleimhautblutungen (Petechien) und Blutergüsse (Hämatome). Innere Blutungen sind eher selten.
Während man früher akute und chronische Verläufe unterschied, wird jetzt eine Dreiteilung in “neu aufgetreten“, “persistierend“ und „chronisch“ empfohlen.
Häufigkeit & Ursachen
Die Häufigkeit der Immunthrombozytopenie (ITP) liegt bei 2 bis 4 Fällen pro 100.000 Einwohnern, der Altersgipfel bei 50 bis 55 Jahren. 60 % der Fälle verlaufen chronisch.
Die Ursache sind erworbene Autoantikörper gegen Thrombozyten und Megakaryozyten im Knochenmark. In 80% treten diese primär (also aus unbekannter Ursache oder genetisch bedingt) auf, in 20 % sekundär infolge von Medikamenten oder anderen Erkrankungen.