Nierenschwäche (chronisch): Prognose & Vorsorge

Verlauf & Prognose

Bei Männern und bei älteren Menschen verschlechtert sich die Nierenfunktion in der Regel schneller als bei Frauen und jüngeren Menschen. Auch die Höhe der Blutzucker- und Blutdruckwerte beeinflussen den Verlauf einer chronischen Niereninsuffizienz: Je höher der Blutzucker und Blutdruck, desto rascher nimmt die Nierenfunktion ab. Bei Rauchern und übergewichtigen Menschen verläuft die Erkrankung ebenfalls schwerwiegender.

Grundsätzlich gilt: Je früher eine chronische Nierenschwäche erkannt und behandelt wird, desto höher ist der Erfolg einer Therapie. Die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie kann dann bis zu mehreren Jahren hinausgeschoben werden. Eine völlige Heilung der Erkrankung ist jedoch in der Regel nicht möglich.

Vorsorge & Schutz

Bluthochdruck und Diabetes mellitus sind die häufigsten Ursachen des chronischen Nierenversagens. Ein gut eingestellter Blutdruck sowie Blutzucker sind deshalb der beste Schutz vor einer chronischen Nierenschwäche.

Eine chronische Nierenschwäche verläuft in den meisten Fällen schrittweise und langsam. Gerade im Anfangsstadium, wenn man das Fortschreiten der Erkrankung noch aufhalten oder zumindest bedeutend verlangsamen könnte, bemerken die Betroffenen kaum Krankheitszeichen. Das hat zur Folge, dass sie häufig viel zu spät einen Arzt aufsuchen. Nierenexperten empfehlen deshalb, jährlich einen Urintest beim Internisten durchführen zu lassen. Denn je früher eine Nierenschwäche erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden.

Experte: Wiss. Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Johannes Mann, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern Meyer, J. et al. (Hrsg.) Elsevier, 11/2021 Leitlinie der KDIGO zur chronischen Nierenschwäche: https://kdigo.org/guidelines/ckd-evaluation-and-management/ S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. "Versorgung von Patienten mit chronischer nicht-dialysepflichtiger Nierenerkrankung in der Hausarztpraxis": https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-048l_S3_Versorgung-von-Patienten-mit-nicht-dialysepflichtiger-Niereninsuffizienz__2021-01.pdf

Letzte Aktualisierung: 16.02.2022

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