Das multiple Myelom (auch Plasmozytom oder Morbus Kahler genannt) ist eine Krebserkrankung der blutbildenden Zellen des Knochenmarkes - genauer: der im Knochenmark befindlichen Plasmazellen, die an der Immunabwehr beteiligt sind und sogenannte Immunglobuline (= Eiweißstoffe) produzieren und ins Blut abgeben. Die Erkrankung gehört zu den niedrigmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen des blutbildenden Systems.

Beim multiplem Myelom kommt es zu einer Überproduktion einer bestimmten Immunglobulinfraktion, die man im Labor (Blut/Urin) als Monoklonale Immunglobulinvermehrung finden kann. Üblicherweise unterscheidet man die drei häufigsten Immunglobulingruppen G, A und M. Zusätzlich werden zwei Ketten (Lambda= leicht/ und Kappa= schwer) unterschieden.

Risikofaktoren sind nicht bekannt. Ionisierende Strahlen, Pestizide und Infektionen werden als mögliche Ursachen diskutiert. Es besteht kein Zusammenhang mit der häufigeren Osteoporose.

In Deutschland sind ca. 2.700 Frauen und 3.000 Männer pro Jahr betroffen. Die Häufigkeit steigt von 5 Fällen pro 100.000 Einwohner bei den 50-Jährigen auf 25-45 Fälle pro 100.000 Einwohner bei den 80-Jährigen. Der Erkrankungsgipfel liegt bei 71 Jahren.

Autor/Autoren: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. Christoph Clemm, München

Experte: Prof. Dr. Christoph Clemm, München

Literatur:
Leitlinie Multiples Myelom der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V.: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/multiples-myelom/@@view/html/index.html Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018

Letzte Aktualisierung: 25.10.2019

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