Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen
Polymyalgisches Syndrom
Bei Patienten unter 50 Jahren oder mit fehlendem Ansprechen auf eine adäquate PMR-Therapie müssen anderweitige Ursachen gesucht werden. Hier sind insbesondere entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen (Rheumatoide Arthritis, Kristallarthropathien), Gefäßentzündungen (Vaskulitis) oder bösartige Neubildungen (Karzinome) zu nennen.
Riesenzellarteriitis (RZA)
Die RZA, auch Arteriitis temporalis oder Morbus Horton genannt, ist eine Vaskulitis der großen und mittleren Arterien, vor allem der Äste der oberen Hauptschlagader (Aorta) wie zum Beispiel der äußeren Halsschlagader mit der Temporalarterie. RZA-Patienten berichten meist über PMR-typische Beschwerden verbunden mit Kopfschmerzen, vor allem in der Schläfenregion, Kau- und Schluckschmerzen. Kommen Sehstörungen hinzu, muss unverzüglich eine Therapie eingeleitet werden, da ansonsten die Erblindung droht. Die RZA ist ein rheumatologischer Notfall.
Rheumatoide Arthritis, Gicht oder Pseudogicht
Kommt es zusätzlich zu den oben aufgeführten, typischen PMR-Beschwerden zu Gelenkschwellungen muss an eine Rheumatoide Arthritis (RA) oder aber Kristallarthropathie mit polymyalgischem Syndrom gedacht werden (Gicht = Arthritis urica = Gicht oder Pseudogicht = Calciumpyrophosphatdihydrat-Arthritis). Dies ist insofern wichtig, als dass sich die Therapie dann anders gestaltet.
Fibromyalgie
Die Fibromyalgie, im Volksmund auch nicht-entzündliches Weichteilrheuma genannt, welches mit diffusen Muskel- und Gelenkschmerzen ähnliche Beschwerden wie die PMR verursachen kann, ist in der Regel gut vom entzündlichen Weichteilrheuma abgrenzbar. Im Gegensatz zur PMR sind bei der Fibromyalgie die Entzündungswerte im Blut nicht erhöht.