Wie häufig ist die Polymyalgia rheumatica?

Die PMR ist eine Erkrankung des älteren Menschen mit einem Lebensalter von mindestens 50 Jahren und einem Erkrankungsgipfel zwischen dem siebzigsten und achtzigsten Lebensjahr. Frauen sind zwei- bis dreifach häufiger betroffen als Männer. Im Vergleich zu Europäern tritt die PMR bei Asiaten, Afroamerikanern und Latinos seltener auf. Innerhalb Europas ist ein Nord-Süd-Gefälle zu beobachten: So erkranken jährlich von 100.000 Einwohnern zwischen 113 in Norwegen und 13 in Italien.

Was sind Ursachen der Polymyalgia rheumatica?

Die Ursachen für die Autoimmunreaktion des Körpers bei der PMR sind nach wie vor unklar. Bei der Krankheitsentstehung scheinen genetische, immunologische, infektiologische und Umweltfaktoren eine entscheidende Rolle zu spielen. Die PMR ist nicht ansteckend und wird nicht vererbt, auch wenn vereinzelt familiäre Häufungen beobachtet werden.

Wie macht sich die Polymyalgia rheumatica bemerkbar?

PMR-Patienten berichten über einen oftmals raschen, teilweise aber auch schleichenden Krankheitsbeginn mit schwerem, allgemeinen Krankheitsgefühl (Abgeschlagenheit, Fieber, Nachtschweiß und ungewollter Gewichtsverlust), einer ausgeprägten Morgensteifigkeit der Muskulatur und Gelenke von mindestens 45 Minuten sowie muskelkaterartigen Schmerzen und Schwäche der Nacken-Schulter- und Becken-Oberschenkelmuskulatur. Genannte Beschwerden können so stark ausgeprägt sein, dass PMR-Patienten Schwierigkeiten haben, morgens aus dem Bett zu kommen, sich anzuziehen, zu waschen oder von einem Sitzmöbel aufzustehen.

Autor/Autoren: Ausarbeitung: Dr. Florian Popp & Dr. Martin Welcker, Planegg

Literatur:
Buttgereit, F., DGRh., Brabant, T. et al. S3-Leitlinie zur Behandlung der Polymyalgia rheumatica. Z Rheumatol 77, 429–441 (2018). https://doi.org/10.1007/s00393-018-0476-8 Dasgupta B, Cimmino MA, Maradit-Kremers H, et al 2012 provisional classification criteria for polymyalgia rheumatica: a European League Against Rheumatism/American College of Rheumatology collaborative initiative. Annals of the Rheumatic Diseases 2012;71:484-492.

Letzte Aktualisierung: 27.03.2023

© Internisten-im-Netz

Impressum

Datenschutz

Bildquellen

Kontakt

Herausgeber

Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.