Eisenmangel: Untersuchungen & Diagnose

Untersuchungen & Diagnose

Eisenmangel wird aufgrund der Krankheitszeichen und anhand von Blutuntersuchungen diagnostiziert. Wichtig ist, dass der Arzt andere Erkrankungen ausschließt, die ähnliche Beschwerden verursachen können. Bei Verdacht auf Eisenmangel überprüft der Arzt die Eisenkonzentration im Blut. Niedrige Hämoglobin- und Hämatokrit-Werte, eine geringere Größe der roten Blutkörperchen, ein geringerer Hämoglobingehalt der einzelnen Blutkörperchen sowie eine verminderte Zahl roter Blutkörperchen deuten auf einen Eisenmangel hin. Normal sind 6,3-30,1 Mikromol pro Liter bei Männern und 4,1-29,5 Mikromol pro Liter bei Frauen. Bestimmt wird dabei die Eisenmenge im Transferrin, dem Transporteiweiß des Eisens im Blut. Sinkt dieser Wert unter 10% und ist darüber hinaus der Ferritin-Spiegel niedrig, liegt ein Eisenmangel nahe.

Manchmal kann auch eine Untersuchung des Knochenmarks nötig sein, um einen Eisenmangel sicher feststellen zu können. Dafür entnimmt der Arzt mit einer Nadel eine Probe von Knochenmarkszellen aus dem Hüftknochen und untersucht sie auf ihren Eisengehalt. Eine Blutarmut ist beispielsweise auch am Auge erkennbar: Ist die Innenseite des Unterlids nicht rötlich gefärbt, kann das darauf hindeuten, dass zu wenig Eisen im Blut ist.

Diagnostik

Im Blutbild sieht man typischerweise.eine hypochrome mikrozytäre Anämie – das heißt rote Blutkörperchen (Erythrozyten) mit geringer Größe (<76 fL) und einem verringerten Hämoglobingehalt. Dies kann jedoch auch bei anderen hämatologischen Erkrankungen auftreten, wie zum Beispiel

  •  Anämie der chronischen Erkrankungen (ACD)
  • erbliche Hämoglobin-Bildungsstörungen (z.B. Thalassämie)
  • Verwertungsstörungen durch Medikamente oder Vergiftung (z. B. mit Blei).

Zum Ausschluss eines Blutverlustes ist immer eine gynäkologische und eine gastrointestinale Abklärung (mit Magen- und Darmspiegelung) zu empfehlen, insbesondere zum Ausschluss von gynäkologischen und gastrointestinalen Tumoren.

Eine differenzialdiagnostische Abklärung von anderen Anämie-Ursachen erfordert den Ausschluss von Vitaminmangelzuständen (z. B. Vitamin B6 und B12), von chronischen Erkrankungen, hämolytischen Anämien und Blutbildungsstörungen im Rahmen myelodysplastischer oder leukämischer Erkrankungen.

Autor/Autoren: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. Christoph Clemm, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 5/2018

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