FSME: Vorsorge & Impfschutz

Vorsorge

Um das Risiko vor Zeckenstichen möglichst klein zu halten, ist es ratsam in FSME-Verbreitungsgebieten geschlossene, helle Kleidung (langärmelige Oberbekleidung, die auch den Kopf und die Nackengegend schützt) sowie festes Schuhwerk zu tragen und mit Insekten abweisenden Mitteln vorzubeugen. Es sind speziell Repellentien gegen Zecken getestet worden. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten. Ganz wichtig: Nach jedem Aufenthalt in der Natur den Körper - insbesondere bevorzugte Stichstellen wie Hals, Haarbereich des Kopfes, Ohren und Beine - gründlich nach Zecken absuchen.

FSME-Impfschutz

Den bei weitem besten Schutz vor einer FSME bietet eine Impfung. Besonders für Menschen, die in Risikogebieten leben oder sich dort häufig aufhalten, empfiehlt sich eine aktive FSME-Impfung. Bei dieser Impfung wird das auf Zellkulturen gezüchtete Virus in abgetöteter Form gespritzt (Totimpfstoff).

Für eine FSME-Grundimmunisierung nach dem Standardschema erhalten Sie normalerweise insgesamt drei Impfungen über einen Zeitraum von 10 bis 15 Monaten. Jede Impfung wird zu einem separaten Termin verabreicht:

  • 2. Impfung: 1-3 Monate nach der 1. Impfung,
  • 3. Impfung: 9-12 Monate nach der 2. Impfung

Werden die angegebenen Maximalabstände bei der Grundimmunisierung überschritten, ist die Grundimmunisierung trotzdem gültig („jede Impfung zählt“).

  • Eine erste Auffrischimpfung sollte für einen lückenlosen Schutz drei Jahre nach der abgeschlossenen Grundimmunisierung erfolgen; weitere Auffrischungen sollten danach alle 5 Jahre, bei über 50- jährigen** bzw. über 60-jährigen* alle 3 Jahre erfolgen (je nach Hersteller). Auch wenn die letzte Impfung länger zurückliegt, ist nach abgeschlossener Grundimmunisierung eine Auffrischimpfung ausreichend, um wieder einen Schutz herzustellen.

Es besteht auch die Möglichkeit einer FSME-Schnellimmunisierung, die je nach Impfstoff und Hersteller 2-malig am Tag 0 und 14-21* oder dreimalig nach dem Schema Tag 0, 7 und 21** durchgeführt wird. Eine weitere Impfung erfolgt dann nach 9-12* bzw. 12-18 Monaten**. Die weiteren Auffrischimpfungen erfolgen dann wie nach der Grundimmunisierung nach dem Standardschema.

*mit FSME-Immun® **mit Encepur ®

 

Auch vor Reisen an FSME denken

Die Kosten für die FSME-Impfungen werden mittlerweile von vielen gesetzlichen Kassenkassen übernommen. Am besten fragen Sie die Erstattungsregelung bei Ihrer Krankenversicherung direkt nach. Dabei sollten sich nicht nur Personen, die sich häufig in FSME-Verbreitungsgebieten aufhalten, impfen lassen. Auch bei Reiseplanungen ist an eine mögliche FSME-Infektion zu denken. Größere FSME-Risikogebiete befinden sich vor allem in den baltischen Ländern, in Österreich, Russland, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Südschweden, Slowenien und Albanien. Auch bei baldiger Abreise ist hier häufig noch eine FSME-Schnellimmunisierung möglich.

Seltene Impfreaktionen

In seltenen Fällen kann es nach der FSME-Impfung zu einer Impfreaktion kommen. Der Impfling kann sich vorübergehend abgeschlagen fühlen, verbunden mit leichter Temperaturerhöhung, und an der Injektionsstelle Entzündungszeichen (Rötung, schmerzhafte Schwellung) aufweisen, die aber nach wenigen Tagen vollständig verschwunden sind. Stets muss geklärt werden, ob die Symptome, die sich nach einer Impfung bemerkbar machen, in ursächlichem Zusammenhang mit der Impfung stehen. Beispielsweise kann auch eine vor der Impfung erfolgte Infektion, wie z.B. ein grippaler Infekt, die Ursache für plötzlich auftretendes Fieber sein.

Experte: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Thomas Löscher, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 5/2018

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