Leberzirrhose: Erste Anzeichen & Symptome
Erste Anzeichen einer Leberzirrhose
Von einer beginnenden Leberzirrhose bemerken die Betroffenen meist nichts, da die Veränderungen keine Beschwerden verursachen. Der Internist findet auffällige Leberwerte oft nur per Zufall bei einer Blutuntersuchung oder stellt bei einer Ultraschalluntersuchung die Verdachtsdiagnose einer Leberfibrose oder einer Fettleber.
Bei einer Leberfibrose ist die Architektur der Leber trotz Bindegewebebildung noch erhalten. Die Patienten verspüren ein Druckgefühl im rechten Oberbauch. Eine Fettleber erkennt der Internist an veränderten Blutwerten und insbesondere an ihrem typischen hellen Erscheinungsbild bei einer Ultraschalluntersuchung.
Symptome einer Leberzirrhose
Das persönliche Befinden der betroffenen Patienten wird häufig erst im späten Stadium einer Leberzirrhose beeinträchtigt. Zu den allgemeinen Krankheitszeichen zählen Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Leistungsminderung. Ein großer Teil der Patienten klagt auch über ein Druck- oder Völlegefühl im Oberbauch sowie Blähungen und Übelkeit.
Typische Anzeichen für das Vorliegen einer Leberzirrhose äußern sich in Hautveränderungen und hormonellen Störungen:
Hautzeichen
- Sternförmige Neubildungen von Blutgefäßen besonders am Oberkörper und im Gesicht (Spider naevi, Gefäßspinnen)
- Juckreiz
- Verlust der Behaarung und vermehrte Gefäßzeichnung im Bauchbereich (Bauchglatze)
- Weißnägel, Uhrglasnägel
- Verdickung der Sehnen im Bereich der Handinnenflächen (Dupuytrensche Kontrakturen)
- Rötung der Handballen
- Rückbildung der Haut („Geldscheinhaut") mit Erweiterung der Hautgefäße
- „Lacklippen, Lackzunge"
- Rückbildung der Muskulatur und Neigung zur Osteoporose
In jeder zweiten Schwangerschaft treten Hautveränderungen, wie z. B. Rötungen der Handballen oder sternförmige Gefäßneubildungen, auf, die sich nach der Geburt meistens zurückbilden und daher nicht als Zeichen einer Leberzirrhose zu werten sind.
Hormonelle Störungen
Beim Mann kommt es oft zu Verlust der männlichen Behaarung, Potenzstörungen, Rückbildung der Hoden und zur Vergrößerung der männlichen Brustdrüsen. Frauen leiden vermehrt unter Menstruationsstörungen.
Weitere Krankheitszeichen
Ist bereits ein großer Teil der Leber zerstört, können weitere Krankheitszeichen auftreten:
- Gelbsucht (Ikterus) mit dunklem Urin, heller Stuhlfarbe und gelblicher Hautverfärbung
- Bauchwasserbildung und Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme)
- Kurzatmigkeit
- Blutungen aus der Nase
- Pfortaderhochdruck
- Krampfadern in der Speiseröhre bzw. im Magen mit daraus resultierenden Blutungen aus Speiseröhre, Magen bzw. Darm (Teerstuhl bzw. Bluterbrechen)
- Abmagerung
- Störungen der Gehirnfunktion
- Leberkrebs (primäres Leberzellkarzinom) als Spätfolge