Salmonellen-Infektion: Risikofaktoren

Hauptsächlicher Risikofaktor für die Verbreitung von Salmonellen ist mangelnde Hygiene bei Transport, Lagerung oder Verarbeitung von Lebensmitteln. Die Salmonellen-Ausbreitung wird durch industrialisierte Tierhaltung und -verwertung sowie durch Gemeinschaftsverpflegung begünstigt. So kommt es immer wieder zu Krankheitsausbrüchen durch Großküchen, da hier ein durch unsachgemäße Behandlung verseuchtes Lebensmittel von vielen Menschen verzehrt wird.

Auch eine Übertragung von Salmonellen durch als Haustiere gehaltene Reptilien ist möglich. Die Bakterien kommen dabei nicht nur im Darm sondern auch auf der Haut der Tiere vor. Ein direkter Kontakt scheint für eine Übertragung nicht notwendig zu sein, da die Erreger von den Tieren in den Hausstaub und von dort in den Menschen gelangen können. Untersuchungen an Ziervögeln haben besonders bei Sperlingsvögeln deutliche Salmonellen-Kontaminationen gezeigt. Hierzu gehören die beliebten Prachtfinken, die über 80% der Wildvögelimporte ausmachen. Welchen tatsächlichen Anteil Salmonellen-Übertragungen aus derartigen Infektionsquellen haben, ist weitgehend unbekannt. In den letzten Jahren wurde mehrfach über spektakuläre Einzelfälle besonders bei Kleinkindern berichtet.

Ein geschwächtes Immunsystem erhöht die Gefahr einer Erkrankung ebenso wie spezielle Risiken wie Schwangerschaft, hohes oder sehr niedriges Alter sowie verminderte Magensäureproduktion oder gestörte Darmflora (z.B. nach einer antibiotischen Behandlung oder bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen).  

Die Risiken bei einem Aufenthalt in Entwicklungsländern sind qualitativ grundsätzlich gleich, die Wahrscheinlichkeit für eine infektiöse Darminfektion ist jedoch erheblich höher.

Autor/Autoren: Wissensch. Beratung & Ausarbeitung: Dr. Mirjam Schunk, Prof. Dr. Thomas Löscher

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018

Letzte Aktualisierung: 29.01.2019

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