ALL: Was und wie häufig ist das?
Kennzeichen der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) des Erwachsenen ist eine starke Vermehrung (Proliferation) bösartiger (maligne entarteter), lymphatischer Blasten im Knochenmark oder im lymphatischen Gewebe. Diese übermäßige Blasten-Bildung führt zur Verdrängung anderer Zellen im Knochenmark und damit zu Blutarmut (Anämie). Abwehrschwäche (aufgrund eines Mangels an Granulozyten = Granulopenie) und Blutungsneigung (bei Thrombopenie) sind die Folge.
Das Krankheitsbild ist geprägt durch Blutarmut (Anämie) mit Herzrasen (Tachykardie) und Leistungsminderung, Infektionsneigung und Blutungskomplikationen. In Einzelfällen treten auch Lymphknotenvergrößerungen z. B. im Mediastinum auf. Eine Sonderform ist die reife B-ALL/ Burkitt-Leukämie.
Die Erkrankung ist mit 1/100.000 Fällen pro Jahr selten, mit einem Häufigkeitsgipfel im Kindesalter.
Die Akute Lymphatische Leukämie (ALL) ist vielgestaltig mit unterschiedlichen genetischen und immunphänotypischen Merkmalen, die zum Teil prognostische Bedeutung haben. Die wichtigste ist die Translokation 9/22 mit dem BCR-ABL-Transfusionsgen, das die Philadelphia-Chromosom positive ALL charakterisiert.