Cushing-Syndrom: Verlauf & Prognose
Wie erfolgreich die Therapie war, z. B. nach einer Operation, wird durch Blutuntersuchungen und Funktionstests untersucht. Deshalb muss der Patient nach einer Operation regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen. Dies ist notwendig, damit der Arzt einen Rückfall (sog. Rezidiv) frühzeitig erkennen kann. Außerdem überprüft er, ob eine Hydrocortisonersatztherapie (Hydrocortison-Substitution) notwendig ist und in welcher Dosierung die Einnahme erfolgen muss. Eine adäquate Hydrocortison-Substitution ist lebensnotwendig und muss je nach Situation und „Stressoren“ erhöht oder verringert werden. In manchen Situationen benötigt der Körper mehr Cortisol, z. B. bei fieberhaften Erkrankungen, Operationen oder anderen Stresssituationen, sodass die Cortisol-Dosis erhöht und dessen Verabreichung ggf. auch über die Vene erfolgen muss. Die Patienten erhalten zudem einen Ausweis, damit ein Arzt im Notfall Bescheid weiß, dass der Patient einen erhöhten Cortisol-Bedarf hat.
Eine postoperative Cortisol-Substitution ist unabhängig von der Entwicklung eines Hypercortisolismus (Überangebot von Cortisol). Bei Patienten mit einem Cortisol-produzierenden Tumor in der Nebennierenrinde, hat die gegenüberliegende (kontralaterale) Nebenniere gegenregulatorisch die eigene Cortisol-Produktion deutlich eingeschränkt. Nach Entfernung des Tumors muss sich die gesunde Nebenniere erst wieder erholen. Deshalb müssen diese Patienten ebenfalls nach einer operativen Therapie zeitweise Hydrocortison substituieren.